• RWG Surwold Tag

Verbrauch deutlich gesunken

|   markttipps

Im ersten Halbjahr 2024 sind in Deutschland 7,0% weniger Biodiesel nachgefragt worden als im Vorjahreszeitraum. Die Beimischung sank um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7%. Dagegen nahm der Bioethanolverbrauch um 8,3% auf 636.400 Tonnen zu, wobei die Beimischung hier von 6,9% auf 7,4% stieg. Die UFOP geht von einem weiteren Rückgang des Biodieselverbrauchs aus und fordert eine "ambitionierte" Anhebung der THG-Quotenverpflichtung.

Der Verbrauch von Biodiesel ist in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 spürbar gesunken. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am Donnerstag (10.10.) unter Berufung auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) berichtete, wurden dem fossilen Kraftstoff in den ersten sechs Monaten insgesamt rund 1,2 Mio Tonnen Biodiesel beigemischt; das waren 7,0% weniger als in der ersten Jahreshälfte 2023.
Der Verbrauch des Dieselkraftstoffs B7 belief sich auf gut 14,2 Mio. Tonnen und blieb damit um knapp 5% hinter der Vorjahresmenge zurück. Vor diesem Hintergrund ergibt sich laut UFOP nach Recherche der Agrarmarkt Informations-GmbH eine durchschnittliche Beimischung von 7,7%; das waren 0,2 Prozentpunkte weniger als im ersten Halbjahr 2023.
Etwas anders sah es bei Bioethanol aus: Hier summierte sich der Verbrauch im Berichtshalbjahr auf 636.400 Tonnen, womit die Vergleichsmenge von 2023 um 8,3% übertroffen wurde. Da der Einsatz von Ottokraftstoff um 0,7% zulegte, resultierte der UFOP zufolge ein Beimischungsanteil von 7,4%. Der Wert im ersten Halbjahr 2023 hatte 6,9% betragen.
Die UFOP geht von einem weiter rückläufigen Absatz von Biodiesel beziehungsweise HVO aus und veranschlagt den Gesamtbedarf für 2024 auf 2,4 Mio. Tonnen. Dies würde dem Absatz von 2019 entsprechen. Damals galt eine THG-Quotenverpflichtung von 4,0% vor, jedoch ohne die heutigen Optionen der Doppel- und Dreifachrechnung von Biokraftstoffen aus Abfallölen sowie für die E-Mobilität. Auch eine Anrechnung der unter Betrugsverdacht stehenden UER-Zertifikate war 2019 nicht möglich. Bekanntlich beträgt die diesjährige THG-Quotenverpflichtung 9,35%.
THG-Minderungspotenzial nicht verschenken Mit Verweis auf die angekündigte Novellierung des Gesetzes zur THG-Quotenverpflichtung mahnt die Förderunion eine "ambitionierte" Anhebung der Verpflichtung an. Da die Norm für Dieselkraftstoff die Zumischung von Biodiesel auf 7 Volumenprozent beschränke und sich der Markt für B10 über öffentliche Tankstellen nicht erschließe, müsse mit der Gesetzesänderung eine Kraftstoffstrategie entwickelt werden, die vor allem den Einsatz von Biodiesel im Schwerlastverkehr eröffne, fordert die UFOP.
Andernfalls müsste deutscher Biodiesel verstärkt exportiert werden und damit würde THG-Minderungspotenzial an andere Mitgliedstaaten verschenkt, warnt der Verband. Die "einseitige Fokussierung" von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing auf paraffinische Kraftstoffe hält die UFOP daher für nicht sachgerecht. In dem Zusammenhang unterstreicht sie einmal mehr die Brückenfunktion der Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse. AgE

Börsenfenster

Wetter

Logo Acker24
Schriftzug Acker24 Schlagkartei
Slogan Acker24 Schlagkartei