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Steigen die Preise noch weiter?

|   markttipps

An den hohen Kaffeepreisen dürfte sich so schnell nichts ändern. Analysten und auch die FAO schließen sogar einen weiteren Preisanstieg nicht aus. Grund ist das knappe Angebot. Maßgeblich ist mit Blick auf den Arabica-Kaffee vor allem die Ernte in Brasilien. Aber auch Vietnam spielt eine wichtige Rolle, und zwar für den Robusta-Kaffee. Mit Abstand größter Importeur ist die EU mit zuletzt 44 Mio. Säcken. In China wird Kaffee immer beliebter, was die Importnachfrage nach oben treibt.

Kaffeetrinker werden voraussichtlich auch in diesem Jahr für ihr Getränk tief in die Tasche greifen müssen, wenn nicht sogar tiefer als 2024. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht davon aus, dass die Preise für Rohkaffee 2025 weiter steigen. Sie hält weitere erhebliche Angebotseinschränkungen für möglich.
Zu den Hauptfaktoren für den jüngsten Preisanstieg gehören der FAO zufolge begrenzte Exportmengen aus Vietnam, eine geringere Produktion in Indonesien und ungünstige Witterungsbedingungen in Brasilien, die die dortige Kaffeeproduktion beeinträchtigen. In Brasilien führte dies zu einer stetigen Korrektur der Produktionsprognose für 2023/24 nach unten, von einem zunächst erwarteten Anstieg um 5,5% zu einem Rückgang um 1,6%.
An der Warenterminbörse in New York wurde Arabica-Kaffee am Dienstag (18.3.) gegen 11:15 Uhr hiesiger Zeit für 3,81 Dollar/lb (7,73 Euro/kg) gehandelt. Analysten schließen für den Arabica-Kaffee einen Anstieg auf mehr als 4 Dollar/lb (8,11 Euro/kg) oder sogar auf 5 Dollar/lb (10,14 Euro/kg) nicht aus. Entscheidend wird die Ernte in Brasilien sein, die 2025 nach jüngsten Prognosen kleiner als bisher erwartet ausfallen dürfte. Zuletzt stützte auch die Aufwertung des Real gegenüber den US-Dollar die Kaffeepreise auf dem Weltmarkt.
Die Kaffeeproduktion in Vietnam, wo der Fokus des Anbaus aber auf den Robusta-Sorten liegt, könnte weiter sinken. Die dortige Vereinigung der Kaffe- und Kakaoerzeuger (Vicofa) rechnet für 2024/25 mit einem Rückgang um 2%. Global betrachtet steuert der Kaffeemarkt nach den Vorhersagen der Analysten das fünfte Jahr in Folge auf ein Angebotsdefizit zu. Das habe es noch nie gegeben, heißt es.
Mit verantwortlich für das knappe Angebot ist neben Ertragsausfällen auch die Entwicklung der Nachfrage. So ist Chinas Kaffeeverbrauch in den vergangenen zehn Jahren um fast 150% gestiegen und soll 2024/25 erstmals die Marke von 6 Mio. Säcke à 60 Kilogramm überschreiten. Die Kaffeeimporte der Volksrepublik verdreifachten sich im letzten Jahrzehnt; für 2024/25 wird die Einfuhr auf 5,5 Mio. Säcke veranschlagt. Größter Importeur ist mit Abstand aber die EU mit zuletzt 44 Mio. Säcken, gefolgt von den USA mit 23,5 Mio. Säcken. AgE

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