Auf den europäischen Märkten für Schlachtschweine ist der ganz große Preissturz nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Barcelona bislang ausgeblieben. In Spanien, Frankreich, Belgien und Dänemark gab es zwar teils deutlich Preisrückgänge. Andererseits konnten sich die Schlachtschweinepreise in Deutschland und Österreich auf dem Vorwochenniveau halten. Stabilisierend wirkt weiterhin die Nachfrage durch ein starkes Weihnachtsgeschäft.
In Deutschland blieb der Leitpreis der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (10.12.) bei unverändert 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (SG). Das Angebot entspreche der vorweihnachtlichen Nachfrage; die Preise entwickelten sich entsprechend stabil, kommentiert die VEZG. Wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtet, werden aktuell große Mengen Schweinefleisch abgesetzt. Der Einzelhandel fahre vielfach Verkaufsaktionen, zudem laufe die Herstellung von Wurst- und Fleischwaren auf Hochtouren. Preislich blieben die Konditionen fast für alle Fleischteile dennoch stabil. Lediglich bei Filets bewegten sich die Preise nach oben.
Auch in Österreich verharrten die Preise auf dem Vorwochenniveau. Der österreichische Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) hielt seine Notierung bei 1,54 Euro/kg SG. Laut VLV arbeiten alle Kapazitäten an der Kapazitätsgrenze, um den Bedarf des Fleischhandels für die bevorstehenden Weihnachts- und Silvesterfeiertage decken zu können. Weiterhin Sorge bereitet das ASP-Geschehen in Südeuropa. Spanische Unternehmen würden durch in Teilen "erhebliche Preisnachlässe" versuchen, Ware am EU-Binnenmarkt abzusetzen, da viele Drittstaaten kein spanisches Schweinefleisch mehr abnehmen.
Dänen stemmen sich gegen den Preisdruck
In Belgien bewegte sich der Preis nach unten. In der aktuellen Woche zahlte die Danis-Gruppe 1,020 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und damit 3 Cent weniger als in der Vorwoche.
Auch Danish Crown (DC) nahm den Preis für die Kalenderwoche 51 um umgerechnet 5 Cent auf 1,31 Euro/kg SG zurück. In seinem Marktkommentar verwies DC ebenfalls darauf, dass spanische Schlachthöfe deutlich mehr Produkte insbesondere in Italien und Osteuropa verkaufen würden. Man tue alles, "um dem Preisdruck standzuhalten", berichtete die dänische Schlachtgenossenschaft. Der Absatz an Schweinefleisch laufe dennoch gut, insbesondere bei edlen Teilstücken wie Filets.
Preis fällt in Spanien weiter
Am Marché du Porc Français ging die Notierung am Donnerstag um 1,6 Cent auf nun 1,474 Euro/kg SG nach unten. Nach wie vor angespannt blickt man auch von Frankreich aus Richtung Spanien. Die Marktlage sei wegen der ASP schwierig, gleichzeitig würden noch nicht alle Drittländer, mit denen Regionalisierungsabkommen ausgehandelt wurden, diese auch umsetzen.
Nach dem Preiseinbruch der vergangenen Woche ging es an der Agrarbörse von Bellpuig im Nordosten von Spanien zuletzt weiter bergab. Dort kosten Schlachtschweine nun mit 1,10 Euro/kg LG 4 Cent weniger als in der Vorwoche. Ähnlich sieht es in Italien aus. Dort notierten frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 bis 152 Kilogramm am Donnerstag bei 1,560 Euro/kg LG und damit 4 Cent niedriger als in der Woche davor. Der Preis für Vertragsschweine derselben Kategorie sank um 4 Cent auf nun 1,700 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis im Rückwärtsgang
Auf europäischer Ebene setzte sich der Abwärtstrend beim Durchschnittspreis weiter fort. In der Woche zum 7. Dezember wurden Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten nach Angaben der EU-Kommission für 163,46 Euro/100 kg SG gehandelt. Das entsprach einem Rückgang um 1,93% gegenüber der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 15,56% verfehlt.
Den größten Preisabschlag gab es in Estland mit 11,5%, gefolgt von Spanien mit 7,2%. Nach unten ging es auch in den Niederlanden, Österreich und Portugal mit jeweils 4,2%, 2,4% und 1,1%. Nennenswerte Preisaufschläge gab es lediglich in Kroatien mit 2,2% und in Polen mit 1,8%. AgE






