Was sich mit den jüngsten Crop-Progress-Berichten bereits abzeichnete, wurde durch den am Montag (12.8.) vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) veröffentlichten Crop-Production-Bericht bestätigt. Die Farmer in den Vereinigten Staaten werden in diesem Jahr Rekorderträge an Sojabohnen und Mais von den Feldern holen. Während sie insgesamt auch deutlich mehr Sojabohnen ernten werden als 2023, wird es an Mais nur etwas weniger sein. Das USDA veranschlagt das US-Sojaaufkommen auf die Rekordmenge von 124,90 Mio. Tonnen; das wären 11,55 Mio. Tonnen oder gut 10% mehr als im Vorjahr. Die Maisernte soll 384,74 Mio. Tonnen erreichen, womit die vorjährige Spitzenmenge nur um 4,95 Mio. Tonnen oder etwas mehr als 1% verfehlt würde.
Die Juli-Prognose war für die Sojabohnen um 4,2 Mio. Tonnen und für den Mais um 1,2 Mio. Tonnen niedriger ausgefallen. Die Schätzung für die landeseigene Weizenernte hat das USDA indes gegenüber dem Vormonat heruntergesetzt, und zwar um 730.000 Tonnen auf 53,93 Mio. Tonnen. Damit würde das Ergebnis von 2023 aber noch um 4,6 Mio. Tonnen übertroffen.
Für die Sojabohnen geht das USDA von einer Erntefläche von 34,91 Mio. Hektar aus, was im Vergleich zu 2023 ein Plus von 4,8% bedeutet. Der Ertrag wird im Mittel auf 35,8 dt/ha geschätzt, so hoch wie noch nie. Auch für den Mais rechnen die Washingtoner Fachleute mit einem Rekordertrag, und zwar mit 114,9 dt/ha. Allerdings sorgt hier das mit 33,47 Mio. Hektar um 4,4% kleinere Ernteareal unter dem Strich für ein etwas geringeres Aufkommen als 2023.
Sojabohnen weiter unter Druck An der Warenterminbörse in Chicago verstärkte sich nach der Veröffentlichung des neuen Berichts der Druck auf die Sojanotierungen. Der in der US-Metropole gehandelte Septemberkontrakt für die Bohnen kostete am Montagabend gegen 20:00 Uhr hiesiger Zeit 9,70 $/bu (389 Euro/t); das waren knapp 2% weniger als der ausgewiesene Vortagesschlusskurs. Gegenüber dem Zwischenhoch eine Woche zuvor betrug das Minus gut 7%; bezogen auf einen Monat verlor dieser Future mehr als 12% an Wert.
Dem Druck von der Sojaseite konnte sich auch der Rapsmarkt nicht länger entziehen. Der in Paris gehandelte Novemberkontrakt für die schwarze Ölfrucht gab am Montag um 1% auf 460 Euro/t nach.
Im Unterschied zu den Ölsaaten zogen die Maisterminpreise zuletzt etwas an, nachdem sie in der vorigen Woche unter Druck gestanden hatten. In Chicago wurde der Septemberkontrakt am Montag gegen 20:15 hiesiger Zeit für 3,83 $/bu (165 Euro/t) gehandelt, was ein Plus von knapp 2% gegenüber dem Vortagesschlusskurs bedeutete. Bezogen auf eine Woche sowie einen Monat errechnete sich für diesen Kontrakt aber noch eine Einbuße von 2% sowie fast 5%.
Mit den Weizenkursen ging es am Montag indes abwärts. Für September-Weizen wurden in Chicago gegen 20:15 hiesiger Zeit knapp 5,37 $/bu (216 Euro/t) angelegt und damit gut 1% weniger als zum Vortagesschluss. Verglichen mit dem Laufzeittief am 26. Juli waren es nur knapp 3% mehr. An der Matif in Paris ging der Septemberkontrakt für Weizen am Montag mit einem Kurs von 214,25 Euro/t aus dem Handel. Seit Monatsbeginn hat dieser Future 6 Euro/t verloren, seit dem Zwischenhoch am 22. Juli 11,5 Euro/t. AgE