Der Aufwärtstrend am deutschen Blockbuttermarkt ist ungebrochen: Laut Angaben der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten von Mittwoch (4.9.) wurden für das Kilogramm lose Deutsche Markenbutter erstmals mehr als 8 Euro gezahlt. Die Spanne reichte von 7,80 bis 8,30 Euro; in der Vorwoche waren es zwischen 7,65 und 7,95 Euro gewesen. Für die geformte Butter wurden der Börse zufolge zuletzt 7,05 Euro bis 7,55 Euro angelegt, was nur einen Anstieg von 0,10 Euro am oberen Ende bedeutete.
Derweil beklagte der Verband der Milcherzeuger Bayern (VNB) am Dienstag (2.9.), das Aldi & Co. zu Beginn des Monats den Endverbraucherpreis für die Eigenmarken an Deutscher Butter nur um 10 Cent auf 2,09 Euro pro 250-Gramm-Päckchen heraufgesetzt hätten. Die Anhebung sei damit hinter den Erwartungen und auch hinter den jüngsten Notierungen an der Kemptener Börse zurückgeblieben.
Angesichts der Eckdaten am Milch- und Fettmarkt werde diese Preisanhebung nicht die Letzte sein, prognostizierte der VMB. Er verwies auf die zuletzt "auffallend niedrigen" Fettgehalte der Rohmilch sowie die insgesamt nur moderate Milchanlieferung EU- und weltweit. Nun kämen auch noch die nicht absehbaren Auswirkungen der Blauzungenkrankheit hinzu, die bei einigen Molkereien bereits zu spürbaren Fehlmengen geführt habe. Auch die Kuhschlachtungen hätten jüngst merklich angezogen.
Gleichzeitig stellte der Verband fest, dass sich einige Akteure auf der Nachfrageseite bei der Einschätzung der Verfügbarkeit von Rahm etwas verkalkuliert hätten, was auch zur "aktuellen Überhitzung" beitragen dürfte. Noch kein Argument für den Preisanstieg ist dem VMB zufolge die stetige kleinere Zahl an Milchkühen, denn in Bayern und Baden Württemberg sei die Rohmilchanlieferung im ersten Halbjahr trotz weniger Kühen gestiegen.
Derweil gaben die Butterpreise auf dem Weltmarkt zuletzt leicht nach. Bei der Auktion von Global Dairy Trade (GDT) am 3. September wurde die Tonne Butter im Mittel für 6.049 Euro gehandelt und damit um 0,9% preiswerter als am 20. August. Damit liegt das dortige Erlösniveau mittlerweile erheblich unter dem in Deutschland.
Magermilchpulver auch an der GDT teurer
Im Einklang mit den schwächeren Butterpreisen erlöste auch Vollmilchpulver an der GDT weniger als zwei Wochen zuvor. Hier sank der im Durchschnitt erzielte Preis um 2,5% auf 3.077 Euro/t. Dagegen verteuerte sich Magermilchpulver deutlich, nämlich um 4,5% auf 2.495 Euro/t.
Auch in Deutschland zogen die Preise für Magermilchpulver weiter an. Für eine Tonne in Lebensmittelqualität waren zuletzt laut der Börse in Kempten zwischen 2,50 und 2,67 Euro zu zahlen, was im Mittel einem Aufschlag von 0,07 Euro zur Vorwoche entsprach. Futtermittelware verteuerte sich noch stärker, und zwar um 0,10 Euro auf 2,38 bis 2,42 Euro/t.
Die Tonne Vollmilchpulver kostete zwischen 4,22 und 4,35 Euro und damit 0,10 beziehungsweise 0,15 Euro mehr als die Woche zuvor. Für Süßmolkenpulver zur Verfütterung wies die Börse aktuell ein Preisband von 0,75 bis 0,80 Euro/t aus; das waren 0,06 beziehungsweise 0,07 Euro/t mehr als sieben Tage zuvor. Süßmolkenpulver für die Lebensmittelindustrie verteuerte sich nur am oberen Spannenende, und zwar um 0,02 Euro auf 1,00 bis 1,06 Euro/t. AgE