Eine zwiespältige Bilanz hat die deutsche Zuckerwirtschaft nach Abschluss der Rübenkampagne gezogen. Wie die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) und der Verein der Zuckerindustrie (VdZ) am Dienstag (15.4.) mitteilten, wurde 2024/25 in den 18 deutschen Fabriken die Rekordmenge von fast 32,70 Mio. Tonnen Zuckerrüben verarbeitet; gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 9,7%. Zurückzuführen ist dies auf eine Ausweitung der Anbaufläche um 5,9% und einen Anstieg des durchschnittlichen Rübenertrages um 3,5%.
Allerdings gab es beim durchschnittlichen Zuckergehalt mit 16,3% das zweite Mal in Folge einen Negativrekord; 2022/23 waren es noch 17,5%. Für lange Gesichter bei den Anbauern sorgte aber vor allem der EU-Zuckerpreis, der im Vorjahresvergleich um 35% nach unten ging und im Februar 2025 laut EU-Kommission bei nur noch 541 Euro pro Tonne Zucker stand.
Diese Zahlen spiegeln laut WVZ und VdZ das Anbaujahr wider. Aufgrund hoher Niederschläge sei die Rübensaat im Frühjahr 2024 erst spät in den Boden gekommen. Das feuchte und warme Wetter habe dann über die gesamte Vegetationszeit Pflanzenkrankheiten gefördert. Außerdem seien die Sonnenstunden im Frühherbst ausgeblieben, und die Schilf-Glasflügelzikade habe mit der Übertragung der Krankheiten SBR und Stolbur ihr Übriges getan.
Jetzt richten die beiden Verbände den Blick nach vorn. Ihren Angaben zufolge ist die Rübenaussaat mittlerweile weitgehend abgeschlossen. EU-weit werde für 2025/26 mit einer Verkleinerung der Anbauflächen gerechnet. Und nicht zuletzt hoffe die Branche auf bessere Ergebnisse als 2024/25.
Südzucker erwartet Ergebnisrückgang
Unterdessen rechnet die Südzucker AG mit einem nur verhaltenen Start ins Geschäftsjahr 2025/26. Für das Ende Mai ablaufende erste Geschäftsquartal erwartet das Unternehmen einen deutlichen Rückgang beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 230 Mio. Euro; das operative Ergebnis wird bei 155 Mio. Euro gesehen.
Südzucker bestätigte dennoch die im Februar vorgelegte erste Prognose für das Geschäftsjahr 2025/26. Der Konzern geht von einem moderaten Rückgang des Konzernumsatzes aus. Das Konzern-EBITDA wird zwischen 525 und 675 Mio. Euro gesehen, das operative Konzernergebnis zwischen 150 und 300 Mio. Euro. Dieser Prognose liegt grundsätzlich die Annahme zugrunde, dass sich das seit Oktober 2024 stark reduzierte EU-Zuckerpreisniveau ab dem Zuckerwirtschaftsjahr 2025/26 verbessern wird. AgE