Ungeachtet der in einzelnen Mitgliedsländern grassierenden Vogelgrippe ist der Export von Geflügelfleisch aus der Europäischen Union im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Den aktuellen Angaben der EU-Kommission zufolge wurden davon insgesamt 2,15 Mio. Tonnen ausgeführt; das waren 9,4% mehr als im Jahr zuvor und 5,0% mehr als 2022. Zugenommen haben 2024 auch die Geflügelfleischimporte der EU, allerdings nur um 0,8% auf knapp 902.500 Tonnen. Mithin erhöhte sich die Nettoexportmenge um 16,6% auf 1,24 Mio. Tonnen.
Mit Abstand wichtigster Abnehmer unter den Drittstaaten war das Vereinigte Königreich, das seine Bezüge um 3,5% auf 747.200 Tonnen steigerte. Nach Ghana wurden 154.500 Tonnen an EU-Geflügelfleisch geliefert; was ebenfalls ein Plus von 3,5% bedeutete. Relativ stärker nahmen die Ausfuhren in den Kongo und nach Vietnam zu, nämlich um 8,7% auf 109.800 Tonnen beziehungsweise 27,4% auf etwa 69.100 Tonnen. Die Liefermenge in Richtung Saudi Arabien blieb mit rund 67.000 Tonnen stabil.
Auf der anderen Seite gingen die Geflügelfleischbezüge der EU aus Brasilien um 0,8% auf 286.400 Tonnen zurück, während die Einkäufe von britischer Ware um 14,7% auf fast 197.200 Tonnen gesteigert wurden. Das Vereinigte Königreich löste damit die Ukraine als zweitwichtigstes Lieferland ab, denn deren Geflügelfleischexport in die EU verringerte sich um 16,1% auf 194.500 Tonnen. Aus Thailand kamen 2024 rund 157.600 Tonnen und aus China gut 45.100 Tonnen, was einer Zunahme von 6,0% sowie 23,5% entsprach.
Produziert wurden in der EU im vorigen Jahr laut Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) 14,05 Mio. Tonnen Geflügelfleisch; das waren 5,5% mehr als 2023. Größter Erzeuger war Polen mit 2,89 Mio. Tonnen, vor Spanien mit 1,80 Mio. und Frankreich mit 1,72 Mio. Tonnen. In Deutschland belief sich das Aufkommen Eurostat zufolge auf 1,57 Mio. Tonnen, in Italien auf 1,39 Mio. Tonnen. Die Niederlande steuerten 841.000 Tonnen bei. Auf diese sechs Mitgliedstaaten entfielen 73% der gesamten EU-Geflügelfleischerzeugung. AgE