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49/2025

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Getreide: Nach ukrainischen Angriffen auf russische Öltanker droht der russische Präsident damit, die Angriffe auf die ukrainischen Häfen zu verstärken. Die Weizenkurse ziehen daraufhin an.

An der Euronext verbuchte der am kommenden Mittwoch auslaufende Dezember-Future ein Plus von 4,25 Euro auf 191 Euro je Tonne.

Nach mehreren ukrainischen Angriffen auf zivile russische Schiffe im Schwarzen Meer hat der russische Präsident Wladimir Putin der Ukraine mit harten Reaktionen gedroht. „Wir weiten unsere Angriffe auf Hafenanlagen und Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, aus“, kündigte der Kremlchef am Dienstag vor Journalisten in Moskau an. Als äußerste Maßnahme drohte er damit, die Ukraine vom Meer abzuschneiden. In den vergangenen Tagen waren zwei Tanker im Schwarzen Meer mit Seedrohnen angegriffen worden. Am Dienstag erfolgte unweit der türkischen Küste eine weitere Attacke auf ein Schiff.

Finanzinvestoren reagierten auf die Eskalation mit der Deckung von Short-Positionen, was zu steigenden Kursen führte, nachdem am Montag noch neue Vertragstiefstände erreicht worden waren. Der starke Anstieg des Frontmonats Dezember resultierte aber auch daraus, dass Händler vor dem Auslaufen am 10. Dezember Positionen auflösten. Der gestrige Preisanstieg kann eine Momentaufnahme bleiben, falls sich die Lage auf dem Schwarzen Meer wieder beruhigen sollte.

Die Risikoprämie für die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Russisch-Ukrainischen Krieg könnte aber etwas gestiegen sein. Generell bleiben die Preisaussichten angesichts der guten globalen Versorgung gedämpft. In den vergangenen Tagen wurden die Ernten in der EU, Argentinien und Australien höher geschätzt, was zu einer weiteren Ausweitung des Angebots führte.

Händler beobachteten auch eine Weizenausschreibung Algeriens. Wegen der diplomatischen Spannungen mit Frankreich dürfte französischer Weizen erneut keine Chance haben. Der weltweit derzeit billigste Weizen aus Argentinien könnte dagegen für Algerien eine attraktive Alternative zum Weizen vom Schwarzen Meer sein.

Die EU-Weichweizenexporte erreichten in der Saison 2025/26 bis zum 30. November 9,66 Millionen Tonnen, verglichen mit 10,14 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum, wie aus Daten hervorgeht, die die Europäische Kommission am Dienstag veröffentlicht hat. Die EU-Gerstenexporte beliefen sich auf insgesamt 4,44 Millionen Tonnen gegenüber 2,03 Millionen Tonnen im entsprechenden Zeitraum 2024/25. Frankreich und Rumänien sind mit jeweils rund 3,1 Millionen Tonnen die Top-Lieferanten. Der Exportzähler für Deutschland steht bei 718.000 Tonnen Weichweizen und 440.000 Tonnen Gerste. Die Kommission erklärte, dass die Exportzahlen für Frankreich seit Beginn des Kalenderjahres 2024 und für Irland und Bulgarien seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2023/24 nicht vollständig seien. Für Polen fehlten seit Oktober 2025 Export- und Importdaten, hieß es.

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