Raiffeisen Schwalm-Nette eG 29.11.2023
News Allgemein
Pauschalierende Betriebe
Das Wachstumschancengesetz sieht eine erneute Herabsetzung des pauschalen Durchschnittssatzes zum 01. Januar 2024 von derzeit 9,0% auf 8,4% vor. Final soll das Vorhaben am 15.12.2023 im Bundesrat entschieden werden.
Dies bedeutet für pauschalierende Landwirte konkret, dass alle bis zum 31.12.2023 stattfindenden Warenlieferungen (Übergang der Verfügungsmacht) noch zum bisherigen Steuersatz i.H.v. 9,0% abgerechnet werden. Alle ab dem 01.01.2024 bezogenen Waren werden zum neuen
Steuersatz i.H.v. 8,4% fakturiert. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es von dieser Regelung keine Ausnahme geben wird.
Wir bitten diejenigen Betriebe, die Ihre Besteuerung ab dem 01.01.2024 von „Pauschalierend“ auf „Optierend“ umstellen, uns diese Änderung bis Ende des Jahres mitzuteilen.
Änderung unserer Firmierung
Wie bereits seit längerem beschlossen, wurde unsere geänderte Firmierung von zuständiger Stelle erst jetzt in das Handelsregister eingetragen.
Die alte Bezeichnung „Raiffeisen Warengenossenschaft Schwalm-Nette eG“ wurde durch die Namensgebung „Raiffeisen Schwalm-Nette eG“ ersetzt. Die Anschrift lautet „Tilburger Straße 48 – 50, 41751 Viersen“.
Alle bisherigen, aktuellen und zukünftigen Geschäfte zwischen Ihnen und uns bleiben von der Namensänderung unberührt und laufen in der gewohnt vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit weiter.
Getreide
Kurse fallen auf neue Tiefststände - Die schwache Exportnachfrage und ein fester Euro lassen Weizen derzeit keinen Boden finden. In Frankreich hält der Stillstand bei der Aussaat an.
Die Weizenkurse an der Euronext haben am Freitag weiter nachgegeben und sind auf neue Tiefststände gefallen. Der Frontmonat Dezember schloss mit einem Minus von 3 EUR bei 219 EUR/t, was der niedrigste Kurs für den Schlusskurs eines Frontmonats seit dem 31. Mai (218,25 EUR/t) ist. Der meistgehandelte März-Kontrakt verlor ebenfalls 3 EUR auf 225,25 EUR/t, was für diesen Termin sogar der tiefste Stand seit dem 10. Februar 2022 ist. Auf die Woche betrachtet gab der März in Paris um 7 EUR (3,0%) nach. Dieser Trend setzte sich Anfang dieser Woche fort. Der März-Kontrakt ging am Montag mit einer Notierung von 222,00 EUR/t aus dem Handel, der Dezember-Termin notierte bei 213,00 EUR/t.
In Frankreich bereitet die Weizenaussaat zunehmend Sorgen, ohne dass sich das bisher auf die Kurse an der Euronext auswirkt. Bis zum 20. November seien 74% der geplanten Flächen bestellt gewesen, das sind nur drei Prozentpunkte mehr als vor einer Woche, teilte FranceAgriMer mit. Im vergangenen Jahr war die Aussaat mit 98% nahezu abgeschlossen. Starke Regenfälle hatten die Arbeiten unterbrochen. Auch wenn es in der vergangenen Woche etwas trockener war, sind viele Felder weiter nicht befahrbar. Ertragsausfälle erscheinen unter diesen Umständen unvermeidbar. Ähnlich ist die Situation bei der Aussaat von Wintergerste.
Der Weizenhandel in Paris und Chicago wurde durch die schwache Exportnachfrage belastet. In Westeuropa drücken der festere Euro und das hohe Angebot vom Schwarzen Meer die Stimmung. Die zunehmenden Exporte der Ukraine über den alternativen Seekorridor drücken auf den Markt. Auch die russischen Weizenexporte bewegen sich weiter auf einem hohen wöchentlichen Niveau von rund
1 Mio t. für 12,5 % Eiweiß. Für Unruhe sorgte auch die Nachricht, dass chinesische Käufer für den Dezember vereinbarte Weizenlieferungen aus Frankreich in den Februar und März 2024 verschieben wollen.
Mittelfristige Wettervorhersagen lassen für den Mittleren Westen der USA Schneefälle erwarten, die die noch immer vorhandene Trockenheit lindern helfen. Die Temperaturen sollen aber nicht so tief fallen, dass sie die Pflanzen schädigen können. Die Böden in Kansas, Texas und Oklahoma sind noch immer zu trocken. Im Vergleich zum Beginn des Winters vor einem Jahr hat sich die Lage aber deutlich entspannt.
Insgesamt gibt es also nicht viel Neues zu berichten und die Kurse bewegen sich weiter auf niedrigem Niveau. Dagegen kommen zunehmend bullische Signale aus dem Süden. Die schon im letzten Newsletter angesprochene Situation in Indien hat das Potential, in den kommenden Monaten die Preise zu stützen. Die weitere Entwicklung hängt dort von den El-Nino-Bedingungen ab. Spannend ist auch die Lage in Argentinien. Nach einer verheerenden Missernte im vergangenen Jahr wird die aktuelle Ernte ebenfalls ein klar unterdurchschnittliches Ergebnis bringen. Zudem könnte in dem Land die Verfügbarkeit der Ware durch den neu gewählten Präsidenten ein Problem werden. Bereits eingepreist haben die Märkte die deutlich kleinere Ernte in Australien. Dort ist der Anteil an Qualitätsweizen jedoch deutlich gestiegen, sodass sich die Ertragseinbußen bei den Weizenanbauern in Grenzen halten.
Es scheint so, als ob der Weizenmarkt derzeit einen Tiefpunkt erreicht hat. Sollte sich die Lage in Indien verschärfen und das Angebot aus Argentinien über den Winter klein bleiben, wären das Faktoren, die den Markt nach oben bewegen könnten. Das sich in diesem Jahr noch deutliche Kursänderungen ergeben, ist aber eher unwahrscheinlich.
(*) Alle Angaben zu den Getreide- und Ölsaatenmärkten sind ohne Gewähr. Die Informationen stellen keine Handlungsempfehlung dar. Sie sollen nur einen Überblick über die derzeitige Marktlage vermitteln.