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47/2023

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Getreide - Weiter seitwärts

Ein Vorfall im Schwarzen Meer wird gelassen aufgenommen. In Frankreich sind die Wettervorhersagen für die Herbstbestellung günstig.

Die Weizen-Futures an der Euronext retten am Freitag überwiegend kleine Gewinne ins Ziel. Der meistgehandelte März-Kontrakt legte um 1 EUR auf 232,25 EUR/t zu. Wegen der Verluste der Vortage steht in der Wochenbilanz dennoch ein Minus von 4,25 EUR (1,8%).

Am europäischen Weizenmarkt blieben am Freitag die Aussaatbedingungen in Frankreich und die Exportaussichten, die unter dem stärkeren Euro leiden, die wichtigsten Themen. Registriert wurde auch ein erneuter Vorfall im Schwarzen Meer, auf den die Händler aber gelassen reagierten. Nach Angaben der ukrainischen Regierung ist ein mit Getreide beladener Frachter vor der ukrainischen Küste leicht beschädigt worden, weil er offenbar auf eine Mine gestoßen war. Dennoch ist der Exportkorridor eine Erfolgsgeschichte. Nach ukrainischen Regierungsangaben haben bisher 151 Schiffe den im August eingerichteten alternativen Korridor über das Schwarze Meer genutzt und insgesamt 4,4 Mio t Fracht, darunter 3,2 Mio t Getreide transportiert.

Die Aussaat von Wintergetreide hat in Frankreich in der vergangenen Woche kaum Fortschritte gemacht und die Bestandsbewertungen sind gesunken, wie aus Daten des Landwirtschaftsamtes FranceAgriMer vom Freitag hervorgeht. Die französischen Landwirte hatten bis zum 13. November 71% der erwarteten Weichweizenfläche für die Ernte 2024 ausgesät, verglichen mit 67% in der Vorwoche und 96% zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Aussaat von Wintergerste stieg von 81% in der Vorwoche auf 84%, wobei die Bestandseinschätzung „gut oder ausgezeichnet“ von 91% in der Vorwoche auf 86% fielen. Im vergangenen Jahr lag der Wert zu diesem Zeitpunkt bei 98%. Bis Ende November soll es im Norden Frankreichs weitgehend niederschlagsfrei bleiben, sodass die Chance besteht, dass die Böden abtrocknen und die Feldbestellung fortgesetzt werden kann.

Die Besorgnis der Händler ist dennoch etwas gesunken, denn es zeigt sich, dass in den meisten anderen EU-Staaten die Aussaat von Wintergetreide kaum Probleme bereitet. Eine Ausnahme bildet die Iberische Halbinsel, wo es zu trocken ist.

Momentan bleibt festzuhalten, dass es keine fundamentalen Daten gibt, die den Markt in die eine oder andere Richtung maßgeblich bewegen. Daran wird sich vermutlich in diesem Jahr auch nichts mehr ändern. Abgesehen von politischen Einflussfaktoren könnte in den nächsten Monaten das Zünglein an der Waage Indien sein. Dort war es bisher deutlich zu trocken. Sollte Indien aufgrund einer schwachen Ernte auf Importe angewiesen sein, könnte das dem Markt den nötigen Impuls geben.
Auch Einbußen bei der Maisernte in Südamerika könnten den Markt nach oben bewegen.
Ob beide Punkte tatsächlich eintreffen, wird sich aber erst im kommenden Jahr zeigen.

Ölsaaten - leicht steigend

Nach wie vor werden die aktuellen Notierungen vom knappen Angebot nach der argentinischen
Missernte 2023 bestimmt. Wartungsarbeiten der europäischen Soja-Mühlen führten zu einer weiteren Verknappung im physischen Markt. An dieser Situation könnte sich auch bis zur nächsten Soja-Ernte in Südamerika erst einmal nichts ändern. Dennoch sollte man den Markt und die Kurse für Ölsaaten weiter im Blick halten. Die Rapsnotierungen werden weiter durch die Sojakurse gestützt.

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