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41/2024

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Weizen: „Wir säen in den Sand“

Getreide: In Russland ruft Agrarministerin Oksana Lut die Landwirte auf, um Regen zu beten. Algerien kauft eine halbe Million Tonnen Weizen am Schwarzen Meer.

Nach drei Handelstagen mit Verlusten konnten sich die Weizenfutures an der Euronext am Dienstag erholen. Der Frontmonat Dezember schloss mit einem Plus von 1,25 EUR bei 229,75 EUR/t. An der CBoT legte Weizen ebenfalls leicht um 2,2 ct auf 594,75 ct/bu zu.

Die anhaltende Trockenheit in Russland stützte am Dienstag den Weizenhandel. Auch ein russischer Angriff auf einen Getreidehafen in der Ukraine am Montag trug dazu bei, dass die dreitägige Verlustserie beendet wurde. Landwirtschaftsministerin Oksana Lut berichtet am Dienstag vor den Folgen der seit Wochen anhaltenden Trockenheit: „Wir säen direkt in den Sand.“ Lut riet den russischen Bauern, „eine Kerze für Elias anzuzünden, damit es regnet“. Einige Wettermodelle sagen für das Wochenende Niederschläge voraus, wobei noch unklar wo und wieviel Regen fallen wird.

Fastmarkets berichtet, dass die Weizenernte 2024 in Russland am 7. Oktober zu 93 Prozent abgeschlossen war und mehr als 83,8 Mio t einbrachte, wobei die durchschnittlichen Erträge auf 3 t/ha geschätzt werden, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In dieser Zahl sind 3,3 Mio t aus den besetzten ukrainischen Gebieten enthalten. Die Gerstenernte in Russland sei mit 17,2 Mio. t zu 93% abgeschlossen gewesen, wobei die durchschnittlichen Erträge auf 2,5 t/ha geschätzt wurden, was ebenfalls einem Rückgang von 11% entspricht.

In Argentinien hatte es in den vergangenen Tagen einige Regenfälle gegeben, die aber nicht ausreichten, um die Wasserreserven aufzufüllen. Die Börse in Rosario erwartet eine Ernte von 20,5 Mio t Weizen, warnte im September aber davor, dass sie die Prognose aufgrund der Trockenheit in weiten Teilen der Weizenanbaugebiete wahrscheinlich senken müsse.

Die Algerische staatliche Getreidebehörde, OAIC, hat im Rahmen einer internationalen Ausschreibung am Dienstag laut Handelsschätzungen etwa 500.000t Mahlweizen gekauft. Der c%f-Preis, franko Algerien, soll bei etwa 262 USD/t gelegen haben. Der Weizen werde hauptsächlich aus Russland und der Ukraine geliefert. Französischer Weizen soll dagegen keinen Zuschlag bekommen haben.

Die Weichweizenexporte der Europäischen Union für die Saison 2024/25 hatten bis zum 6. Oktober nach Angaben der Europäischen Kommission 6,35 Mio t erreicht, was einem Rückgang von 29% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rumänien ist mit bisher 2,10 Mio t der führende Weichweizenexporteur der EU, gefolgt von Litauen mit 920.000t, Lettland mit 700.000t. Deutschland mit 620.000t und Bulgarien mit 610.000t. Wichtigste Kunden waren Nigeria (937.000t), Ägypten (692.000t), Marokko (489.000t). Algerien (451.000t) und das Vereinigte Königreich (435.000t).

Fehlende Impulse und Verluste bei anderen Agrargütern belasteten die Weizennotierungen zunächst. Die Aussaat von Winterweizen ist in den USA nach Angaben des Agrarministeriums (USDA) zu 51 Prozent beendet. Der Fortschritt entspricht dabei etwa dem Schnitt der vergangenen Jahre und hinkt um einen Prozentpunkt hinter dem Vorjahreswert her. 

Euro: Der Euro hat sich am Dienstag wenig bewegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0982 US-$ fest, den gleichen Wert wie schon am Montag.

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