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40/2024

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Getreide: Der Raketenangriff des Irans auf Israel beunruhigt die Märkte. Auch die Trockenheit in Russland und Australien lässt die Preise steigen.

Die Weizen-Futures an der Euronext zogen am Dienstag deutlich an. Der Frontmonat September legte um 5,25 EUR auf 227,50 EUR/t zu, was für einen Frontmonat der höchste Schlusskurs seit dem 5. Juli ist. An der CBoT machte der Dezember-Termin einen Sprung um 15 ct auf 599 ct/bu (199 EUR/t), was ebenfalls ein Drei-Monats-Hoch markierte. Auch an den Börsen in Kansas und Minneapolis waren die Zuwächse zweistellig.

Die wachsenden Spannungen im Nahen Osten sorgen an den Rohstoffbörsen am Dienstag für umfangreiche Käufe, die auch auf die Agrarmärkte ausstrahlten. Der Einsatz israelischer Bodentruppen im Libanon und Raketenangriffe des Irans auf Israel lassen die Furcht vor einem großen Krieg wachsen, was am Rohölmarkt zu einem Preissprung führte. Gestützt wurde der Markt auch von Wettermeldungen. In Russland ist es für die Weizenaussaat unverändert zu trocken. Auch in vielen Regionen von Westaustralien fiel im September nur sehr wenig Regen, was die bisher sehr guten Ertragsaussichten verschlechtert.

Nachrichten, die für sinkende Preise sprechen, wurden in diesem Umfeld ignoriert. Das Exportgeschäft der EU bleibt wegen der kleineren Ernte und den im Vergleich zu Russland und der Ukraine hohen Preise weiter hinter dem Vorjahrestempo zurück. Bis zum 29. September beliefen sich die Ausfuhren auf 6,14 Mio. t, das sind 26% weniger als vor einem Jahr, teilte die Europäische Kommission am Dienstag mit. Die Gerstenexporte der EU erreichten 1,52 Mio. t, gegenüber 2,31 Mio. t im entsprechenden Zeitraum 2023/24.

EU-Weizen hat beim bisher wichtigsten Kunden Marokko offenbar seine Wettbewerbsfähigkeit verloren. Das Land könnte in dieser Saison Russland zu seinem größten Lieferanten machen, sagte ein Branchenvertreter am Dienstag gegenüber Reuters. In der laufenden Saison lieferte die EU bisher nur 489.000t nach Marokko gegenüber 1,53 Mio. t im Vorjahreszeitraum, obwohl der Importbedarf des Landes 2024/25 nach Schätzungen des USDA im Jahresvergleich um 1,3 Mio. t auf 7,5 Mio. t steigt.

Im Crop Progress Report berichtete das USDA, dass die Aussaat von Winterweizen zu 39% gesät ist, was ein Prozentpunkt schneller ist als der fünfjährige Durchschnitt. In Russland, dem Osten der Ukraine, Weißrussland und den baltischen Republiken wird die Aussaat von Winterweizen von Trockenheit beeinträchtigt. In England und Teilen der EU ist es dagegen zu nass. Betroffen sind der Norden Frankreichs, Bayern, Rumänien und Moldawien, Tschechien, Osterreich sowie der westliche Balkan, zeigte der am Montag veröffentlichte Bericht des Prognosedienstes MARS.

Russland könnte im Oktober 4,4 bis 4,8 Mio. t Weizen exportieren, prognostiziert das Analysezentrum von Rusagrotrans JSC, berichtete am Dienstag Interfax. Das ist weniger als die 5,1 Mio. t im Oktober 2023. Die Experten senkten auch die Prognose für Weizenexporte im September von 5,47 Mio. t auf 5,35 Mio. t. Grund seien die niedrigeren Verladungen in der zweiten Monatshälfte.

Wie der ukrainische Agrarverband UAC am Dienstag mitteilte, beliefen sich die Getreideausfuhren des Landes im September auf rund 3 Mio. t, was einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber August entspricht. 78 Prozent der Exporte entfielen aus den Weizen. Die UAC begründete die rückläufige Entwicklung mit den schwachen Marktpreisen, die die Landwirte dazu veranlassten, ihre Erzeugnisse vorerst zwischenzulagern.

Mais: Die US-Maiskontrakte schlossen abermals mit grünen Vorzeichen. Der Dezember notierte an der CBoT 4,25 US-Cent im Plus bei 429,00 US-Cent/bushel (152,38 €/t). Das Drei-Monats-Hoch wurde dadurch weiter ausgebaut.

Der Mais reagierte wie der Weizen auf die zunehmenden globalen Spannungen, insbesondere die weitere Eskalation im Nahostkonflikt. Dies führte unter anderem zu einer Rally an den Rohölmärkten, was sich ebenfalls bullisch auf den Mais auswirkte.

Euro: Angesichts der Sorge vor einer Ausweitung des Nahostkonflikts suchten die Investoren gezielt den US-Dollar als vermeintlich sicheren Hafen in Krisenzeiten auf. Darunter litt wiederum der Euro. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,1069 US-$.

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