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38/2022

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Getreide 20.09.2022: Nach einer Verschnaufpause vor dem Wochenende haben die Weizen-Notierungen ihre Talfahrt wieder aufgenommen. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der meistgehandelte Dezember-Termin 29,25 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 830,5 US-Cent/bushel (304,27 €/t).

Die Aufmerksamkeit der Märkte gilt wieder verstärkt der üppigen russischen Ernte und den weiterlaufenden Exporten aus der Ukraine. So hat die russische Beratung IKAR ihre Prognose für die russische Ernte erneut angehoben auf nunmehr 99,0 Mio. t, was den vorherigen Rekord um 13 Mio. t überschreiten würde. Grund dafür ist, dass auch die russischen Sommerweizen-Regionen nun überdurchschnittliche Erträge melden. Nach Bunkergewicht summiert sich die Weizen-Produktion bereits auf 91,0 Mio. t. Zudem gab es nach dem Treffen zwischen Putin und Erdogan am Freitag keine neuen Kommentare aus Russland oder der Türkei, die das Fortbestehen des Exportkorridors für ukrainisches Getreide infrage stellten. Währenddessen sieht die Beratung Sovecon eine Beschleunigung der russischen Exporte und schätzt die Ausfuhren im September auf 4,85 Mio. t, gegenüber 4,2 Mio. t im August.

Auch in den USA ziehen die Exportverladungen an. Nach Angaben des US-Agrarministeriums (USDA) wurden vergangene Woche 757.000 t Weizen exportiert, rund 190.000 t mehr als in der gleichen Woche 2021.

Auf dem Weltmarkt sind derzeit zudem Pakistan und der Irak mit Ausschreibungen und einem Volumen von jeweils 300.000 t Weizen am Markt.

Die Getreidekurse fielen an den Börsen gestern deutlich und erreichten ein 9-Tages-Tief. Grund dafür soll unter anderem die unsichere Stimmung und die negativen Erwartungen an die Wirtschaft im Allgemeinen sowie den Bericht der FED am Mittwoch im Speziellen sein.

Auf den internationalen Getreidemärkten scheint Weizen russischen Ursprungs weiterhin die günstigste Ware zu sein. Saudi-Arabien soll über 500.000 Tonnen Weizen aus Russland gekauft haben für Termine von November bis Februar. Auch aus Pakistan und dem Irak soll kurzfristig Nachfrage anstehen. Der russische Marktbeobachter IKAR erhöhte gestern seine Prognose für die russische Weizenernte auf 99 Mio. Tonnen. Die Exporte werden auf 47,5 Mio. Tonnen prognostiziert. Dies wäre deutlich über dem Niveau der letzten Jahre und würde logistisch eine sehr große Herausforderung darstellen. Zahlen zu chinesischen Agrarimporten zeigten gestern, dass die Importe von Weizen, Mais und Gerste deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. In den ersten acht Monaten des Jahres wurde den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr 10% weniger Weizen und knapp 20% weniger Mais importiert.

An der Euronext in Paris verlor der Dezember-Termin am Montag 8,00 auf 325,75 €/t.

Euro: Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich am Montag gegenüber dem US-Dollar erholt und konnte sich am Abend über dem Paritätsniveau zur amerikanischen Währung festsetzen. Damit notierte der Euro am Abend etwa einen halben US-Cent höher als am Morgen. Im frühen Handel am Dienstag wurde der Euro bei 1,002 US-$ gehandelt.

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