Agrar-News der Raiffeisen Schwalm-Nette eG
Getreide - Seitwärts
Der europäische Weizenmarkt bewegt sich trotz der schlechten Aussichten für die französische Ernte weiter nur seitwärts. Erzeuger und Händler rechnen mit einer der kleinsten französischen Weizenernten seit Jahrzehnten, nachdem monatelange starke Regenfälle die Aussaat und das Wachstum der Ernte beeinträchtigt haben.
Die Aussichten in Russland werden dagegen nicht mehr so schlecht eingeschätzt als noch vor einigen Wochen. Die sibirischen Anbaugebiete für Sommerweizen erhielten im Juli überdurchschnittliche Niederschläge, die das Wachstum des Sommerweizens gefördert haben, der so einen Teil der Ertragsausfälle in Süd- und Zentralrussland ausgleichen könnte.
Gut sind bisher auch die Voraussetzungen für die Weizen- und Reisernte in Indien. Auf der Südhalbkugel zeichnen sich in Argentinien und Australien derzeit durchschnittliche Ernten ab. In Australien gibt es nach guten Niederschlägen im Süden und Westen die Chance auf eine Verbesserung der Erträge. In Argentinien ist die Aussaat gerade erst abgeschlossen worden. Die Anbaufläche ist nach Schätzungen der Getreidebörse in Buenos Aires um 400.000 ha auf 6,3 Mio ha ausgedehnt worden.
Insgesamt betrachtet ist die Versorgungslage mit Weizen global gesehen besser als noch vor einigen Wochen. Die kleineren Ernten in Frankreich und Deutschland lösen am Weltmarkt keine Sorgen aus. Das Weizenangebot auf der Südhalbkugel wird wahrscheinlich steigen, was in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres preisdämpfend wirken könnte. Ein schwächerer US-Dollar verschlechtert die Exportchancen für Weizen aus der Eurozone.
Ölsaaten – Leicht schwächer
Raps leidet weiter unter dem ungünstigen Marktumfeld. Gute Aussichten für die Sojabohnenernte in den USA, sinkende Palmölpreise und ein nachgebender Rohölpreis lassen derzeit keinen Spielraum für steigende Kurse.
Düngemittel – Seitwärts
Der Düngermarkt läuft seitwärts. Landwirte und Handel sind noch mit dem Abschluss der Getreideernte beschäftigt.
Wer bis jetzt noch keinen Dünger vorgekauft hat, sollte sich überlegen, zumindest einen Teil der benötigten Frühjahrsmengen über einen Vorkauf abzudecken. Sprechen Sie die Kollegen auf den Lagerstellen an.