Getreide: Die Weizen-Futures schlossen am Dienstag an der Euronext nach einem unruhigen Handelstag höher. Der Frontmonat September legte um 3 Euro auf 200,25 Euro je Tonne zu. Für spätere Termine lagen die Gewinne zwischen 1 und 1,50 Euro. In den USA wurde Weizen überwiegend schwächer gehandelt. Hard Red Winter konnte sich in Kansas noch am besten halten, während Sommerweizen in Minneapolis die höchsten Verluste verbucht.
Während das wachsende Angebot aus der Ernte die Weizenkurse an der CBoT auf ein Zwei-Wochen-Tief drückte, konnte sich der Handel an der Euronext erholen. Der EU-Markt profitierte von der Nachfrage durch eine Weizenausschreibung Algeriens und dem schwächeren Euro. Auch die Unsicherheit über die Ernte in Russland sorgte für Short-Eindeckungen.
Das Beratungsunternehmen IKAR senkte seine Prognose für die russische Weizenernte 2025 von zuvor 84,5 Millionen Tonnen auf 84,0 Millionen Tonnen. Grund sei die Dürre in mehreren Weizenanbaugebieten im Süden des Landes. Die Prognose für die Weizenexporte in der Saison 2025/26 wird ebenfalls um 500.000 Tonnen auf 42,5 Millionen Tonnen gekürzt.
Die algerische staatliche Getreideagentur OAIC hat am Dienstag in einer internationalen Ausschreibung nach Schätzungen von Händlern rund 1 Million Tonnen Mahlweizen gekauft. Die Herkunft des Weizens ist optional, erste Einschätzungen gehen jedoch von der Schwarzmeerregion mit der Ukraine, Russland und Bulgarien aus. Ein Teil könnte auch aus dem Ostseeraum stammen. Der Weizen soll im September und Oktober geliefert werden, wenn die Ware aus Europa kommt. Bei Lieferungen aus Südamerika oder Australien erfolgt die Verschiffung einen Monat früher. Bei ihrer letzten Ausschreibung am 17. Juni kaufte die OAIC schätzungsweise 550.000 bis 570.000 Tonnen Mahlweizen.
Das französische Landwirtschaftsministerium prognostizierte am Dienstag für 2025 eine Weichweizenernte von 32,6 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber der schwachen Ernte des Vorjahres entspricht und 2,4 über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt.
Der Start in die neue Exportsaison der EU verläuft enttäuschend, zeigen die am Dienstag von der Europäischen Kommission veröffentlichten Daten für den Zeitraum vom 1. bis zum 13 Juli. In den ersten beiden Wochen des neuen Wirtschaftsjahres exportierte die EU 246.000 Tonnen Weichweizen, was deutlich weniger ist als die 1,12 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Die Statistik hat aber nur einen eingeschränkten Aussagewert, da Daten aus Frankreich seit dem Beginn des Jahres 2024 fehlen und die Meldungen aus Bulgarien und Irland unvollständig sind.
Heute Morgen sind die Kurse für Getreide an der Börse und im Handel leicht rückläufig.