Einladung zum Fachvortrag am 28.06.2023 um 19 Uhr in Dülken.
Vortrag mit Ulrich Claßen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen:
Brachen oder Wildacker, was ist möglich?
Wie können Landwirte und Jäger gemeinsam Biotope verbessern.
Eine Anmeldung ist wünschenswert: 02162-95493-14 Anne Fitzen
Die diesjährige Folienentsorgung findet am 20.+21.06.2023 in Brüggen, Boerholz 4, statt.
Bei der Abgabe von Folien ist bitte zu beachten, dass Folien getrennt gesammelt werden:
-> Silofolie und Unterziehfolie
-> Ballenstretchfolie
-> Lochfolie
-> Vlies
-> Agrarfolienmix (Spargelfolien, Kulturschutznetze, Mulchfolien, weiteres auf Anfrage)
Weiter gelten die folgenden Annahmebedingungen:
-> Die Ware muss bei der Abgabe besenrein bzw. von grobem Schmutz befreit sein.
-> Des Weiteren dürfen keine Fremdstoffe wie Eisen, Holz, Reifen, Kerne und andere, vermischt sein.
Eine Anmeldung der Mengen unter Angabe der geplanten Abgabemenge in Kubikmeter ist wünschenswert: 02157-879715.
Pamira Sammelaktion Restentleerte Pflanzenschutzbehälter
15.08.2023 + 16.08.2023 von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr, mittags geschlossen von 12.00 bis 13.00 Uhr.
Annahmestelle: Geschäftsstelle Börholz, Börholz 4, 41379 Brüggen Tel.: 02157 8797-13.
Trockenheit pusht Pariser Weizen- und Rapskurse!
Deutliche Anhebung der Ernteprognosen!
Der WASDE-Report lieferte am Freitag vergangener Woche bärische Zahlen. Die Chancen für eine Erholung sind für Weizen und Raps dennoch deutlich gestiegen. Meteorologen warnen vor der Etablierung einer Omega-Wetterlage, die Mitteleuropa einen heißen und trockenen Sommer bringen könnte.
Wer am Freitag die Hoffnung hatte, dass aus dem USDA Impulse für eine Trendwende an den Märkten für Weizen, Mais und Ölsaaten ausgesendet werden, wurde enttäuscht. Die Experten im US-Agrarministerium hoben im Juni-WASDE die Prognose für die globale Weizenerzeugung überraschend deutlich um 10,5 Mio. t auf 800,19 Mio t an. Die EU-Ernte wurde um 1,5 Mio. t auf 140,5 Mio. t nach oben angepasst, die russische Produktion um 3,5 Mio t auf 85 Mio. t, die ukrainische um 1 Mio. t auf 17,5 Mio. t und die indische um 3 Mio. t auf 113 Mio. t.
Bei der Maisernte gab es gegenüber der Mai-Prognose ein vergleichsweise kleines Plus von 3 Mio. t auf 1.222,77 Mio. t. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus einer höheren Schätzung für die Ukraine (plus 2,5 Mio. t auf 24,5 Mio. t).
Die Sojabohnenproduktion wird nahezu unverändert zum Mai-Report bei 410,70 Mio. t erwartet. Gegenüber 2022/23 ist das ein Anstieg um sagenhafte 41 Mio. t.
Die Prognose der Weizenendbestände übertraf die optimistischsten Erwartungen von Händlern und Analysten. Bei Mais und Sojabohnen liegen die Zahlen leicht über den durchschnittlichen Markterwartungen.
Markt ignoriert Zahlen aus dem USDA
Dass die Kurse dennoch stiegen, lag vor allem daran, dass die Marktteilnehmer nicht bereit waren, dieser Sichtweise zu folgen. Die sich ausbreitende Trockenheit in Europa beschäftigte die Händler an der Euronext deutlich stärker als die nackten Zahlen im Juni-WASDE.
Rund um die Nord- und Ostsee hat es in den vergangenen vier Wochen deutlich weniger geregnet als üblich. Die Niederschlagsdefizite sind in einigen Regionen bereits auf 80% gestiegen. Besorgniserregend ist, dass Meteorologen inzwischen davor warnen, dass sich eine so genannte Omega-Wetterlage etablieren könnte. Dies würde bedeuten, dass ein stabiles Hochdruckgebiet über der Nordsee über den ganzen Sommer hinweg Tiefdruckgebiete aus Mitteleuropa fernhalten könnte. Ob dieses Szenario eintritt, ist noch nicht sicher, aber das Risiko wächst mit jedem Tag.
Am stärksten wären von einer solchen Entwicklung, der Nordwesten Frankreichs, die Benelux-Staaten, Deutschland, Polen, Dänemark und Schweden sowie die baltischen Republiken bedroht.
Unter diesen Umständen wurde die Anhebung der Produktionsprognose für die EU im Juni-WASDE vom Markt ignoriert. Denn an den Beständen zeigen sich bereits die Schäden der Trockenheit. FranceAgriMer hat die Bestandsbewertung für Winterweizen die zweite Woche in Folge reduziert. Ein Anteil von 88% guten und exzellenten Flächen bedeuten im historischen Vergleich aber noch immer einen sehr hohen Wert, der deutlich über den 66% im vergangenen Jahr liegt.
Von einer Missernte ist die EU also noch weit entfernt. Die vor einigen Wochen noch hochgesteckten Erwartungen könnten aber enttäuscht werden. Aktuell besteht deshalb die Hoffnung, dass sich Weizen an der Euronext weiter von seinem Ende Mai markierten 22-Monats-Tief von 218,25 EUR/t erholt und die 250-Euro-Marke wieder in Reichweite kommen könnte.
Die Omega-Wetterlage hat aber auch eine Kehrseite. Während der stabile Hochdruckeinfluss in dem betroffenen Gebiet dauerhaft hohe Temperaturen und Trockenheit bringt, sorgt sie in den angrenzenden Regionen für einen stabilen Tiefdruck-Einfluss mit milderen Temperaturen und überdurchschnittlichen Regenfälle. Dies bekommt schon jetzt Spanien zu spüren, wo in den vergangenen Wochen nach einer langen Trockenperiode mehr Regen fiel als üblich. Davon profitieren vor allem Mais und Sonnenblumen. Für die Weizen- und Gerstenernte kommen die Niederschläge dagegen zu spät. Ähnlich ist die Lage in Italien und auf dem westlichen Balkan, wo sich die Ertragsaussichten durch Niederschläge verbessert haben. Das heißt, ein Teil der Ertragsverluste rund um die Nord- und Ostsee könnte durch höhere Erträge in anderen EU-Staaten ausgeglichen werden.
Einen Überblick über die Situation in Europa wird der nächste MARS-Report der EU-Kommission geben, der am kommenden Montag, 19. Juni erscheint. In den kommenden Tagen lohnt es sich also, das Wetter- und Marktgeschehen im Blick zu behalten.
Bedacht werden sollte, dass sich die Ertragsausfälle am Ende als weniger dramatisch herausstellen und die Kurse zur beziehungsweise kurz nach der Ernte wieder nachgeben könnten. Sollte es an der Euronext bis Ende Juni eine Erholung bis auf 250 EUR/t geben, wäre das für Landwirte eine Gelegenheit, intensiv über eine Teilvermarktung der neuen oder Restvermarktung der alten Ernte nachzudenken.