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24/2022

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Getreide 15.06.2022: Die US-Weizenkontrakte gerieten am Dienstag einheitlich unter Druck. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat Juli 20,75 auf 1.050,25 US-Cent/bushel (370,33 €/t).
Marktbeobachter machten weniger einen einzelnen Grund als vielmehr die schwierige Gesamtsituation für die Korrektur verantwortlich. Das Marktumfeld ist schwach gestimmt, die hohen Inflationsraten und erwartete weitere Zinserhöhungen sorgen dafür, dass das Handelsrisiko für Rohstoffe reduziert wurde. Gestern konnte für den Weizen wieder von einem Risk-Off Day gesprochen werden. Fundamental aber würde der Getreidemarkt weiter Geschichten liefern, die wieder eher freundlich für manche Getreidearten sind. So rückt in den USA nun mehr und mehr der Mais in das Blickfeld. Wie hoch wird die tatsächliche Anbaufläche 2022 sein- haben die Landwirte doch mehr Sojabohnen als gedacht angebaut? Welche Maissorten wurden im Norden verwendet (Sorten mit einer kürzeren Vegetationszeit und dadurch geringeren Ertragspotential?). Da wird aber erst der 30. Juni mehr Aufschluss bringen. Vorher steht aber erst nun kurzfristig die US Notenbankpolitik (heute 20 Uhr) im Fokus.

So wurde neben der anhaltend bärischen Stimmung an den Finanzmärkten der unverändert starke US-Dollar als Grund genannt. Der feste Greenback macht US-Weizen auf dem internationalen Exportmarkt zunehmend unattraktiv. Manche Händler bezeichneten indes die voranschreitende Winterweizenernte in den USA als Ursache für den Abverkauf.

Laut dem Wochenbericht des US-Agrarministeriums (USDA) vom Montagabend wurden bis zum 12. Juni 10 Prozent der Flächen eingebracht, in der Vorwoche lag der Wert noch bei 5 Prozent. Dennoch hinken die Erntearbeiten dem fünfjährigen Mittel von 12 Prozent leicht hinterher. Der Zustand der Winterweizenbestände ist unterdessen weiterhin sehr schlecht. Lediglich 31 Prozent der Bestände erhielten die Bewertung „good to excellent“, ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Die Sommerweizenaussaat befindet sich derweil mit einem Fortschritt von 94 Prozent auf der Zielgeraden, der Fünfjahresdurchschnitt liegt allerdings bei 99 Prozent.

Das russische Analystenhaus IKAR taxierte am Dienstag den foB-Preis für russische Weizenexporte von einem Schwarzmeerhafen wie in der Vorwoche bei 425,00 US-$/t. Gleichzeitig seien die Exporte gegenüber der Vorwoche stark zurückgegangen, von 620.000 auf 340.000 t. Für das Gesamtjahr 2022 haben die Analysten ihre Produktionsprognose um 2 auf 87 Mio. t angehoben. In gleichem Umfang wurde die Schätzung für das Exportpotenzial von 39 auf 41 Mio. t erhöht.

An der Euronext in Paris hielt sich der Verkaufsdruck bei den Weizenkontrakten am Dienstag in Grenzen. Der September verlor 2,25 auf 392,25 €/t.

Euro: Der Euro verharrte am Dienstag auf niedrigem Kursniveau, zweitweise rutschte er unter die Marke von 1,04 US-$ ab. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0414 US-$.

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