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22/2022

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Getreide 01.06.2022: Mit einer kräftigen Kurskorrektur starteten die US-Weizenkontrakte am Dienstag in die verkürzte Handelswoche. An der Chicago Board of Trade (CBoT) sackte der Frontmonat Juli um 70,00 $ auf 1.087,50 US-Cent/bushel (372,34 €/t) ab und schöpfte damit sein tägliches Handelslimit vollkommen aus. Es war zugleich der größte Tagesverlust seit dem 16. März. Ähnlich stark gab der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas nach, der 69,75 auf 1.165,50 US-Cent/bushel verlor. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Juli 57,25 US-Cent/bushel im Minus bei 1.247,50 US-Cent/bushel. Nachdem die Leitkontrakte an den drei Börsen ihre jeweiligen Tageslimits zumindest zeitweise ausgereizt haben, gelten am heutigen Mittwoch erweiterte Handelslimits.

Die US-Weizenmärkte reagierten mit Verzögerung – aber dafür umso heftiger – auf die Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Montag. Nach seinem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekräftigte er abermals seine Bereitschaft, einen sicheren Handelskorridor im Schwarzen sowie im Asowschen Meer einrichten zu wollen, auf dem ukrainische Agrargüter außer Landes gebracht werden könnten. Der Korridor solle in Kooperation mit der Türkei geschaffen werden. Neben Agrargütern stellte Putin auch den Export größerer Mengen Agrardünger in Aussicht. Im Gegenzug fordert Russland von den westlichen Nationen eine Lockerung der verhängten Sanktionen. Genährt wurde die Hoffnung auf ein Entgegenkommen beider Seiten am Dienstag durch Aussagen der Vereinten Nationen. Demnach habe es mit Moskau „konstruktive Gespräche“ gegeben.

Am 08. Juni soll weiterverhandelt werden. Das ist der neue Stichtag für die Börsenteilnehmer im Weizenmarkt. Dann treffen sich Delegationen aus der Ukraine, der Türkei und Russland und wollen über einen Exportkorridor auf dem Seeweg für ukrainisches Getreide diskutieren. Eine Wetterbesserung in Indien verstärkt den Abverkauf zusätzlich. Medienberichten zufolge hat der Monsun früher eingesetzt als üblich. Zudem erwarten die Meteorologen für die viermonatige Regenzeit eine Niederschlagsmenge, die dem langjährigen Mittel entspricht.

Zudem ist die Maisaussaat im Mittleren Westen in den letzten beiden Wochen sehr gut vorangekommen. Mit 86% liegt die Aussaat ungefähr auf dem Niveau des langjährigen Mittels (87%). Zu Beginn des Aussaat kam es zu starken Verzögerungen aufgrund von starken Regenfällen.

Die Börsenteilnehmer glauben, dass Exporte wieder möglich sind, die Börsenpreise fallen in Chicago und an der Matif kräftig. Diesen Preisrutsch an den Börsen will GASC aus Ägypten nutzen und heute nach langer Abwesenheit wieder Weizen für das kommende Wirtschaftsjahr kaufen. Da darf man heue gespannt sein, wie die physischen Offerten bewertet werden. Angesichts des schwachen Marktumfeldes geriet der Weizen an der Euronext in Paris am Dienstag abermals unter Druck. Der September verlor 14,50 auf 392 €/t.

Euro: Wieder aufflammende Inflationsängste brachten die jüngste Euro-Erholung am Dienstag vorerst zum Erliegen. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0734 US-$. 

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