Die Aussichten für die Weizenernte auf der Nordhalbkugel verbessern sich weiter. Wie weit können die Preise für die neue Ernte noch fallen?
Die Wettermärkte waren in der vergangenen Woche fest in Bärenhand. Regenfälle in den südlichen Plains verbesserten die Aussichten für die Weizenernte in Kansas und Oklahoma. Auch in Europa sind die Voraussetzungen weiter gut. In Frankreich steht der Winterweizen prächtig auf den Feldern. Ein trockener Winter hatte im Februar Anlass zur Sorge gegeben. Doch reichliche Niederschläge im März und April haben dafür gesorgt, dass sich die Pflanzen gut entwickelten. Laut FranceAgriMer war der Zustand Ende April so gut wie zuletzt im Jahr 2021. Auch in Russland ist die Lage gut und die Aussaat von Sommerweizen läuft weiter ohne Schwierigkeiten ab. In den USA haben sich die Aussaatbedingungen für Mais und Sojabohnen verbessert und die Frühjahrsbestellung nimmt Fahrt auf. Nur in den nördlichen Plains kommt die Aussaat noch nicht voran, weil es zu nass und zu kalt war. In dieser Woche könnten auch dort die Farmer mit der Aussaat beginnen.
Potentiell bullische Nachrichten wurden vom Markt kaum beachtet. In Russland verlangsamte sich das Exporttempo in der vergangenen Woche. Ob es sich dabei um eine vorübergehende Erscheinung oder eine Trendwende handelt, bleibt abzuwarten. Die zuletzt gesunkenen Weizenpreise auf dem Weltmarkt scheinen jedenfalls in Russland die Verkaufsbereitschaft der Landwirte zu bremsen.
Die diplomatischen Scharmützel um das Getreideabkommen werden vom Markt dagegen weiter ignoriert. Aus Russland kommen täglich neue Drohungen, doch als sehr wahrscheinlich wird ein Auslaufen der Vereinbarung am 18. Mai nicht angesehen. Bei einer Unterbrechung der ukrainischen Exporte über das Schwarze Meer wäre eine Versorgungskrise auf dem Weltmarkt zwar unwahrscheinlich, das Potential für steigende Kurse hätte ein solches Szenario dennoch. Das Scheitern des Getreideabkommens ist derzeit der letzte Strohhalm, an den sich alle klammern, die auf steigende Preise hoffen.
Ebenfalls bärisch waren die in der vergangenen Woche veröffentlichten Anbauplanungen der kanadischen Landwirte. Die Weizenfläche soll demnach ausgeweitet werden, und so groß ausfallen wie zuletzt vor 22 Jahren. Auch die Canola-Fläche soll wachsen, allerdings nicht so stark wie erwartet. In Kanada wird nun darüber diskutiert, wie verlässlich die Zahlen sind, denn sie stammen aus einer Befragung von Landwirten die schon zum Jahreswechsel durchgeführt wurde und damit zwei Monate früher als in den vergangenen Jahren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Konditionen der Ernteversicherung noch nicht bekannt, die einen großen Einfluss auf die Kulturwahl haben.
In Argentinien steht die Aussaat von Winterweizen kurz bevor. Die Felder müssen im Mai bestellt werden und die Landwiete hoffen auf ausreichende Niederschläge. Die seit drei Jahre anhaltende Dürre endet, darin sind sich die Meteorologen einig. Da die Böden extrem ausgetrocknet sind, muss es nun aber genug Regen geben, damit sich eine Aussaat lohnt.
Wie sind die weiteren Aussichten auf dem Weizenmarkt? Sollten sich die Bestände weiter gut entwickeln, sind die Spielräume für eine Trendwende gering. Möglich sind dann noch weiter nachgebende Kurse. Finanzinvestoren rechnen mit diesem Szenario, denn sie haben ihre Shortpositionen zuletzt weiter ausgebaut.
Zu den eher trüben mittelfristigen Aussichten tragen auch die Rezessionsängste in den USA, Deutschland und Großbritannien bei. Diese sind noch nicht verflogen, was sich negativ auf die Nachfrage auswirken könnte. Die Hoffnungen richten sich auf ein Anspringen der Konjunktur in China. Zu beachten ist auch der Euro-Dollar-Kurs. Seit dem Tief im September 2022 (0,9565 USD) hat der Euro stetig an Wert gewonnen und notierte in der vergangenen Woche bei rund 1,10 USD. Sollte diese Entwicklung anhalten, würde das die Weizenpreise in der Eurozone zusätzlich belasten.
Gestern gerieten die Märkte durch eine ägyptische Ausschreibung für Weizenimporte im Juni und Juli unter Druck. Die Ware soll zu einem Preis deutlich unter dem Mindestpreis gehandelt worden sein, der von der russischen Regierung eigentlich vorgegeben wurde.
Im Bereich Ölsaaten wird auch beim Raps mit weiter fallenden Notierungen gerechnet. Aufgrund der größeren Rapsernte und den steigenden Endbeständen 2022/2023 in der EU besteht das Potential für weiter sinkende Rapskurse an der Euronext.
Die diesjährige Folienentsorgung findet am 20.+21.06.2023 in Brüggen, Boerholz 4, statt.
Bei der Abgabe von Folien ist bitte zu beachten, dass Folien getrennt gesammelt werden:
-> Silofolie und Unterziehfolie
-> Ballenstretchfolie
-> Lochfolie
-> Vlies
-> Agrarfolienmix (Spargelfolien, Kulturschutznetze, Mulchfolien, weiteres auf Anfrage)
Weiter gelten die folgenden Annahmebedingungen:
-> Die Ware muss bei der Abgabe besenrein bzw. von grobem Schmutz befreit sein.
-> Des Weiteren dürfen keine Fremdstoffe wie Eisen, Holz, Reifen, Kerne und andere, vermischt sein.
Eine Anmeldung der Mengen unter Angabe der geplanten Abgabemenge in Kubikmeter ist wünschenswert: 02157-879715.