Getreide: Weltweite Getreideernte 2025 wird nicht für Verbrauch reichen. Nachdem die weltweite Getreideerzeugung im vergangenen Jahr ungefähr den Bedarf deckte, zeichnet sich für 2025 ein deutliches Minus von mehreren Millionen Tonnen ab.
Die Agrar- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat in ihrer jüngsten April-25-Ausgabe die globale Getreideversorgung 2024/25 auf den neuesten Stand gebracht. Fazit: Ernte 15 Mio. t unter Verbrauch.
Demzufolge wird die globale Getreideerzeugung ohne Reis mit 2,305 Mrd. t rund 15 Mio. t unter dem Vorjahresniveau verbleiben. Der weltweite Verbrauch liegt mit 2,325 Mrd. t nochmals höher. Zur Bedarfsdeckung werden daher die Vorratsbestände abgebaut und liegen der FAO zufolge nur noch bei gut 29 % Endbestand im Vergleich zum Verbrauch. In den früheren Jahren lag diese Versorgungszahl über 30 %. Fast zwei Drtittel der weltweiten Getreidevorräte liegen in China und sind stehen dem Markt nicht zur Verfügung.
Für das weltweit wichtigste Getreide, den Weizen, hat die FAO detaillierte Prognosen herausgegeben: Die Marktbeobachter schätzen die Weizenerzeugung 2025 auf rund 795 Mio. t und nur wenig unter dem Vorjahr. Für die einzelnen Anbauregionen geht die FAO von folgenden Mengen aus:
Für die EU-27 geht man von 135,5 Mio. t aus. Das wären 12 % mehr als im schwachen Erntejahr 2024/25. Allerdings rät die Trockenheit in einigen Gebieten zur Vorsicht.
In Russland wird von einer nochmals witterungsbedingt niedrigen Ernte in Höhe von 80 Mio. t ausgegangen.
Für die Ukraine kommen zu den kriegsbedingten Beeinträchtigungen noch verschärfend die Niederschlagsdefizite hinzu. Das Ergebnis soll unter das 5-Jahresmittel fallen.
In den USA erwartet man bei reduzierter Anbaufläche einen Rückgang der Weizenerzeugung infolge der Dürren und Überschwemmungen in wichtigen Anbauregionen.
In Kanada gleichen sich größere Anbauflächen mit geringeren Ha-Erträgen weitgehend aus.
In Indien wird aufgrund der starken Ausdehnung der Anbauflächen und überdurchschnittlichen Ertragserwartungen mit einer Rekordernte von 115 Mio. t gerechnet. Damit wären mal wieder Exporte möglich.
In der Türkei und im Iran rechnet man aufgrund unzureichender Regenfälle mit einer niedrigen Ernte.
In den nordafrikanischen Ländern Algerien und Marokko führen teils erhebliche Niederschlagsdefizite zu deutlichen Ernteeinbußen. Der Importbedarf dieser Länder wird sich erheblich vergrößern.
Ägypten kann durch Bewässerung das Schlimmste verhindern.
In Argentinien geht man von einer gut durchschnittlichen Weizenernte aufgrund einer gestiegenen Anbaufläche aus.
In Australien deuten die ersten Schätzungen auf ein knapp durchschnittliches Ernteergebnis in Höhe von etwa 30 Mio. t hin. Quelle Top-Agrar
Soweit die Prognosen, abgerechnet wird zum Schluß!