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11/2023

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Getreide 15.03.2023: Der Weizen war gestern der Gewinner an den Börsen, der Mais in Chicago war ein Gewinner an den Börsen, Raps dagegen ein Verlierer.

Die wichtigste Meldung kam gestern aus den USA. China hat US-Mais gekauft: 612.000 t wurden für den Export angemeldet. So zeigt sich, dass die US-Gerüchte aus der Vorwoche bestätigt werden. Da soll China rund 1 Mio. t Mais gekauft haben. Das ist auch die andere Seite der Medaille: China hat wieder gekauft, als die Börsenpreise am Fallen waren. Das Positive ist: Die chinesische Nachfrage ist da.

Im Weizenmarkt hat Algerien über seine Importausschreibungen Weizen gekauft. Da stehen 400.000 - 600.000 t im Raum – für die Mai Ankunft. Ursprung: wahrscheinlich Schwarzmeerraum - fob Preise werden bei rund 280 USD/t gesehen- da liegt Deutschland darüber.

Da ist dann noch die Meldung zur Zukunft des Exportkorridors aus der Ukraine. Noch ist keine Entscheidung gefallen, doch solange Russland sein OK gibt, kann der Exportkorridor um 60 Tage verlängert werden ab dem 18. März.

Die EU-Weizenexporte sind in der letzten Woche auf 21,545 Mio. to gestiegen. Sie liegen damit um 8,6% über den Exporten im Vorjahr. Die Gerstenexporte dümpeln mit 4,280 Mio. to weiter vor sich hin.

Das USDA vermeldet gestern den Verkauf von 612.000 to US-Mais nach China. Sovecon erwartet im März russische Weizenexporte in Höhe von 4,2 Mio. to.

Hauptthema war gestern erneut die Zukunft des Getreidekorridors. Die aktuelle Regelung läuft am Wochenende aus und verlängert sich automatisch um 120 Tage, wenn keine der beiden Seiten Widerspruch einlegt. Russland hatte am Sonntag mitgeteilt, den Vertrag nur noch um 60 Tage verlängern zu wollen. Dies lehnte die Ukraine umgehend ab. Offiziell gekündigt hat Russland den Vertrag aber nicht, sodass sich die Vereinbarung nach heutigem Sand um 120 Tage verlängert.

Was die weiteren Gespräche bringen, ist offen. Die Verunsicherung trägt aber dazu bei, dass Shortpositionen bereinigt werden, was die Kurse an den Warenterminbörsen stützt.

Am Kassamarkt in Deutschland wirkte sich die Turbulenzen an den Börsen gestern kaum aus, weil die Börsenkurse erst am Nachmittag anzogen. Futterweizen franko Südoldenburg zur Lieferung im März verbilligte sich um 2 EUR auf 268 EUR/t.

Russland exportiert zu günstigen Preisen

So stehen für Carl Offergeld aus der Geschäftsführung des Getreidevermarktungs-Joint-Ventures „Raiffeisen Agri Trading Rhein-Main“ von RWZ Köln und Raiffeisen Waren in Kassel folgende Faktoren im Vordergrund: „Der sichtbare Preis- und Prämienverfall an den Export- sowie den hiesigen Kassamärkten resultiert vielmehr aus einer drastischen Zunahme des physischen Angebots seit Jahresbeginn, vor allem aus oder über Osteuropa.“

Ein Grund dafür, dass EU-Getreide auch in den jüngsten Schwächephasen des Euro gegenüber anderen Herkünften nicht automatisch wettbewerbsfähiger sei, liegt für Offergeld daher in der regen Exporttätigkeit Russlands. Die Ausfuhren von Weizen aus Russland dürften auf „stetigen Niveau bleiben“, schätzt der Marktkenner. Denn in den vergangenen Monaten habe es beispielsweise nur wenige, jahreszeitbedingte Unterbrechungen aufgrund schwieriger Transportlogistik im Winter gegeben. „Russland scheint ein großes Interesse daran zu haben, seine Rekordweizenernte am Weltmarkt zu platzieren, oftmals zu sehr günstigen Preisen.“ Dies habe zu stark rückläufigen Kursen an allen Märkten geführt, unterstreicht Offergeld.

Das US-Agrarministerium hat zwar noch keine Prognose für das kommende Wirtschaftsjahr herausgegeben, sieht die russischen Weizenausfuhren in der laufenden Saison 2022/23 lediglich bei 43,5 Mio.t.

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