Düngemittel: Während verschiedene Düngemittel im Wochenvergleich 5-25% zulegten, zeigten sich in den letzten Tagen vor allem bei den Stickstoffdüngern nochmals massive Aufschläge. Kalkammonsalpeter traf es sehr schlimm. Mit einem Preis von nun fast 95 €/dt beträgt der Anstieg zur vergangenen Woche sogar mehr als 30%. Bezogen auf den Wert vor einem Jahr bei 25 €/dt hat sich das Niveau fast vervierfacht!
Offen ist zurzeit wie Kontrakte der Eurochem, ehemals die Düngersparte der BASF abgewickelt werden. Es wird berichtet, dass Herr Andrey Melnichenko, der Eigentümer der EuroChem Group, seit dem 9. März 2022 auf der EU-Sanktionsliste steht.
Die EuroChem hat daraufhin angekündigt, dass Melnichenko seine Position als Non-Executive Director des Board of Directors niedergelegt und sich als Hauptbegünstigter zurückgezogen hat. Was genau das bedeutet, bleibt allerdings etwas vage.
Gleichzeitig hat die BASF als Konsequenz auf die Listung Melnichenkos die Geschäftsbeziehung mit der Schweizer EuroChem Group AG sowie der in Mannheim ansässigen EuroChem Agro GmbH aufgekündigt. BASF ist wichtigster Vorlieferant der EuroChem Agro GmbH. In Ludwigshafen ist die EuroChem mehr oder weniger lediglich der Vertriebspartner für BASF-Düngemittel, im Werk Antwerpen verarbeitet die EuroChem Group Ammoniak von der BASF zu Kalkammonsalpeter. Die Verfügbarkeit von Stickstoff-Düngemitteln wird dadurch nochmals reduziert. Dem Vernehmen nach bemüht sich die BASF aber um einen Ausweg aus diesem Dilemma.
Fakt ist: Trotz des hohen Preisniveau wird Raiffeisen Schwalm-Nette jeden Tag Dünger kaufen und verkaufen. ASS noch kleine Restmengen frei, KAS, Kali, Volldünger kann immer geladen werden.
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Getreide: Die Weizenpreise an den Börsen waren gestern wieder fester, vor allem an den US-Börsen. Die Volatilität bleibt an den Börsen sehr hoch. Jede Meldung aus der Ukraine wird von den Marktteilnehmern weiter genau verfolgt. Daher liegt auch weiterhin der Fokus darauf, wie lange der Krieg in der Ukraine anhalten wird. Je kürzer er wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass 2022 in der Ukraine der Großteil der Felder bestellt werden können und auch alterntiger Mais dem Exportmarkt zur Verfügung steht. Je länger der Krieg dauert, desto mehr Sorgen kommen, dass die Frühjahresbestellung und auch die Pflege der Wintergetreideflächen beeinträchtigt sein wird. Doch genaues weiß man nicht. Das ist auch wieder Nahrung für die hohe Volatilität. Dazu hat es auch noch den Anschein, dass Wachstumsentwicklungen in anderen Ländern der Welt nicht mehr betrachtet wird. Genauer im Augenmerkt bleiben sollte weiterhin der HRW Weizengürtel der USA. Die Wettermodelle sehen wieder mehr Regen, aber erst Ende der kommenden Woche. Relativ trocken und zuletzt auch kühl in Teilen der EU. Sehr kalt für diese Jahreszeit ist es in großen Teilen Russlands (aber es ist ja erst März). Guter Regen dagegen erwartet für Spanien. Das lässt dort die Sorgen vor eine schwachen Ernte nach der langen Trockenheit davor vorerst mildern.
Und was passiert auf der Nachfrageseite. Die Verschiffungsliste von Getreide in den Exporthäfen ist lang in Frankreich, sie ist auch etwas länger in Deutschland, sie ist relativ kurz in Russland. Die Türkei will wieder Weizen kaufen, alles noch für das laufende Wirtschaftsjahr.
Die Mai-Kontrakte an der Euronext und Cbot sind nahezu gleich Preisig. Umgerechnet liegt der Frontmonat in Chicago bei rund 388 €/t. Für die September-Fälligkeit sieht das Bild etwas anders aus. Die Euronext liegt mit 326 €/t deutlich unter der Cbot mit umgerechnet etwa 360 €/t. Kassamärkte steigen mit.