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05/2023

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Getreide 01.02.2023: Am Dienstag setzten die US-Weizenmärkte ihren Aufwärtstrend fort. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 8,75 auf 761,25 US-Cent/Bushel (257,64 €/t).

Die bullische Grundstimmung resultiert aus zwei wesentlichen Faktoren. Zum einen gerieten die Notierungen aufgrund des üppigen Warenangebots auf dem Weltmarkt seit Jahresbeginn spürbar unter Druck. Einige Marktbeobachter sprechen daher von einer überfälligen Gegenbewegung. Im Blickpunkt der Händler steht aber der Kälteeinbruch im Mittleren Westen der USA, dessen Folgen noch nicht abgeschätzt werden können. Erwartet werden Temperaturen von bis zu -20°C. Laut dem monatlichen Bestandsreport des US-Agrarministeriums (USDA) vom Montagabend hat sich der Zustand der Winterweizenbestände im wichtigsten Anbaustaat Kansas im Januar leicht verbessert. Demnach werden aktuell 21 Prozent der Bestände mit „good-to-excellent“ bewertet, zwei Prozentpunkte mehr als im Dezember. Ähnlich ist die Situation in Nebraska und Süddakota. Lediglich in Oklahoma, dem drittwichtigsten Anbaustaat für Winterweizen, brachen die Bewertungen regelrecht ein. Nur noch 17 Prozent der Bestände erhielten die Bestbewertung, im Dezember waren es noch 38 Prozent.

Auch in den wichtigsten russischen Anbaugebieten war das Wetter im Januar nicht optimal. Im Süden Russlands betrug das Regendefizit 60 bis 80 Prozent. Die Temperaturen waren dagegen höher als üblich. Sovecon sieht auf den russischen Farmer zum Jahreswechsel noch 22,1 Mio. to Weizen lagern. Gegenüber dem fünfjährigen Schnitt wäre das eine Zunahme in Höhe von 42%. Damit dürften dann auch noch in den kommenden Monaten größere Exporte aus Russland möglich sein.

In dieser Woche richtet sich der Blick auf eine Weizenausschreibung Ägyptens. Erwartet wird, dass dabei wieder Lieferungen vom Schwarzen Meer den Zuschlag erhalten. Neben Russland und der Ukraine werden auch Rumänien und Bulgarien Chancen eingeräumt.

Die sechs EU-Staaten Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, Slowakei und Tschechien haben in einer gemeinsamen Erklärung die EU aufgefordert, etwas gegen die Probleme bei der Getreidevermarktung zu unternehmen, die aus dem Ukraine-Krieg resultieren. Um trotz des Krieges ukrainisches Getreide exportieren zu können, wurden in den betreffenden Staaten gesonderte Handelsrouten eingerichtet. Diese Routen hätten jedoch zu Verwerfungen in den jeweiligen Heimatmärkten geführt, darunter stark gefallen Preise, was besonders den Farmern zu schaffen macht. Die sechs Staaten fordern, dass sich alle EU-Mitglieder gemeinsam zur Lösung des Problems einbringen.

Die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris verzeichneten am Dienstag sehr moderate Kurszuwächse. Der Frontmonat März gewann 0,25 auf 287,75 €/t.

Das Geschäft an den Kassamärkten bleibt ruhig. Die Nachfrage bleibt zurückhaltend, das Angebot hat im neuen Jahr leicht zugenommen. An den Börsen hat sich im neuen Jahr noch keine eindeutige Richtung der Preise herausgebildet. Zuletzt profitierten die Weizenkurse wieder von zunehmenden Spannungen im Ukrainekonflikt.

In Hamburg gaben die Preise für B-Weizen zur Lieferung im Februar um 3 EUR auf 299 EUR/t nach. Futterweizen in Südoldenburg verbilligte sich um 2 EUR auf 296 EUR/t.

Euro: Der Euro machte am Dienstag nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase etwas Boden gegenüber dem US-Dollar gut. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0833 US-$ fest.

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