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03/2023

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Getreide 18.01.2023: Den US-Weizennotierungen gelang am Dienstag eine respektable Trendwende. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 8,00 auf 751,75 US-Cent/Bushel (254,76 €/t). Im elektronischen Handel am Morgen leuchteten sämtliche Vorzeichen noch dunkelrot.

Der Weizen profitierte vorranging vom insgesamt sehr bullischen Marktumfeld. Sowohl der Mais als auch der Sojakomplex vollzogen nach dem langen US-Wochenende eine ähnliche Kursentwicklung. Positiv wirkten ferner die US-Exportdaten vom Dienstag. So inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) in der Woche bis zum 12. Januar 320.473 t Weizen für den Export. Das waren 53 Prozent mehr als in der Vorwoche.

Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte am Dienstag, dass Russland eine solide Lebensmittelreserve innerhalb des Landes erhalten müsse. Er bezog sich damit unter anderem auf die Weizenexporte. Falls erforderlich, werde er die Ausfuhr einzelner Güter wie Weizen beschränken, ohne dabei näher ins Detail zu gehen. Allerdings mahnte er, dass sein Land trotz der regen Auslandsnachfrage nach russischem Weizen nicht alle verfügbaren Waren auf den Markt werfen könne.

Die staatliche Getreidegesellschaft Saudi-Arabiens (SAGO) wird zur General Food Security Authority (GFSA) umgewandelt, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag mitteilte. Das Königreich will mit diesem Schritt die Stärken des privaten wie staatlichen Sektors miteinander verknüpfen.

Algeriens staatliche Getreidegesellschaft OAIC hat Händlerschätzungen zufolge zwischen 500.000 und 600.000 t Mahlweizen im Rahmen eines internationalen Tenders geordert. Der Großteil der Waren soll aus der Schwarzmeerregion stammen.

In der laufenden Saison 2022/23 haben die EU-Staaten bis zum 15. Januar 17,67 Mio. t Weichweizen exportiert. Das entspricht einem Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Liste der EU-Exporteure führt Frankreich (7,50 Mio. t) unangefochten vor Rumänien und Deutschland (beide jeweils 2,01 Mio. t) an. An der Euronext in Paris kannten die Weizenkontrakte auch am Dienstag nur eine Richtung. Der Frontmonat März verlor auf 286,75 €/t.

Wie in den Vorwochen darf man bei den Börsenpreisbewegungen fragen, was man uns eigentlich sagen möchte. Wir hatten in den vergangenen Wochen die Fundamentalbilanzen erwähnt (eine Geschichte haben die Sojabohnen und der Mais, weniger der Weizen). Der Weizenkurs in Chicago wird nun wieder von Schlagzeilen bezüglich der Zukunft des ukrainischen Exportkorridors und der russischen Exportmengen geprägt. Das könnte der Grund des steigenden Weizenpreises in Chicago gestern gewesen sein. Der Weizenpreis stieg im Laufe des Abends an, nachdem Herr Putin verkündet hatte, dass Russland nicht unbedingt Weizen exportieren müsste.

Vergessen werden darf jetzt nicht, dass in diesem Wirtschaftsjahr wieder eine Getreideexportquote in Kraft treten soll (das wird ja vergessen aufgrund der vielen Schlagzeilen…). Die Höhe der russischen Exportquote, wie sie aktuelle im Raum steht (soweit ich mich erinnere, sind es 25 Mio. t), würde aber ausreichen, um die russischen Weizenexporte auf weit über 40 Mio. t zu bringen (wenn der Landwirt verkauft bei einer aktuellen Exportsteuer von 65 USD/t).

Dann schauen wir mehr auf die Fundamentaldaten für Mais. Der Mais scheint jetzt die US-Amerikaner zu erfreuen, weil endlich die Exportmengen steigen. Die US-Exportmeldungen der letzten Woche übertrafen die Erwartungen. Das ist wahrscheinlich auch die Geschichte in den kommenden Wochen, weil der Exportüberschuss aus Südamerika und der Ukraine drastisch sinken müsste.

Euro: Der Euro rutschte am Montag zurück unter die Marke von 1,08 US-Dollar. Heute Morgen am Mittwoch steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0786 US-$.

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