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EEX-Aprilkontrakt stürzt weiter ab

|   markttipps

An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hat sich der Kurssturz des vorderen Kartoffelfutures mit Fälligkeit im April 2020 nach einer nur kurzen Stabilisierung fortgesetzt. Heute gegen 14.30 Uhr wurde der betreffende Kontrakt für nur noch 2,90 Euro/dt gehandelt;

An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hat sich der Kurssturz des vorderen Kartoffelfutures mit Fälligkeit im April 2020 nach einer nur kurzen Stabilisierung fortgesetzt. Heute gegen 14.30 Uhr wurde der betreffende Kontrakt für nur noch 2,90 Euro/dt gehandelt; das waren 2 Euro/dt oder 40,8 % weniger als der Abrechnungskurs sieben Tage zuvor und der niedrigste Kurs seit mehr als zehn Jahren. Für den Termin April 2021 verzeichnete die Börse einen Aufschlag zum Frontkontrakt von 8,90 Euro/dt.

Analysten begründeten den jüngsten Preisrutsch mit der eingebrochenen Kartoffelnachfrage der Gastronomie im Zuge der Corona-Krise. Durch die Schließung von Fastfood- und anderen Restaurants sei der Markt für Tiefkühlware vollständig zum Erliegen gekommen.

Wie aus den Niederlanden zu hören war, sind zahlreiche Kartoffelverarbeiter mangels Nachfrage gezwungen, die Produktion auszusetzen. In der Folge würden schätzungsweise 80 % des Absatzpotentials entfallen. Indes seien vom niederländischen Kartoffelaufkommen 2019 noch rund 1,5 Mio t übrig, etwa 38 % der gesamten Ernte. Davon könnten noch bis zu 500 000 t verarbeitet werden, so dass ein Überschuss von 1 Mio t verbleiben würde.

Vor diesem Hintergrund forderten niederländische Branchenvertreter vom Haager Landwirtschaftsministerium Maßnahmen zur Marktentlastung bei frittengeeigneten Kartoffeln. Das Agrarressort solle sich auch für entsprechende Hilfen aus Brüssel einsetzen, hieß es.

Ähnlich wie in den Niederlanden sah es in Frankreich aus. Der interprofessionelle Kartoffelausschuss (CNIPT) bezifferte die dort aktuelle Menge an gelagerten Kartoffeln auf 500 000 t. Diese Menge könne vor dem Ende der laufenden Saison nicht mehr verarbeitet werden. Auf eine Entlastung durch die Stärkeindustrie könne nicht gehofft werden, da diese ihre Werke bereits turnusgemäß für Wartungsarbeiten geschlossen habe. Daher werde fieberhaft nach alternativen Absatzmöglichkeiten gesucht, darunter die Verfütterung sowie die Methan- und Alkoholherstellung. Auch die öffentliche Lagerhaltung werde erwogen. Wenn keine Lösung gefunden werde, drohen der Branche laut CNIPT gravierende wirtschaftliche Probleme. AgE

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