Getreide - Seitwärts
China will seine Getreideimporte aus Russland deutlich steigern.
Der Weizenmarkt scheint sich weiter in einer stabilen Seitwärtsbewegung zu befinden. Bullische Nachrichten über Ertragseinbußen in Argentinien und Australien oder Spekulationen über Getreideimporte Indiens reichen derzeit nicht für einen nachhaltigen Stimmungsumschwung aus. Zu groß bleibt der Angebotsdruck vom Schwarzen Meer. China ist mit seiner hohen Nachfrage derzeit einer der wenigen Lichtblicke. Das Land scheint sich bei seinen Getreideimporten aber neu zu orientieren. Der russische Getreideexporteur EPT hat einen Vertrag mit dem staatlichen Unternehmen China Chengtong über die Lieferung von 70 Mio t russischem Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten nach China geschlossen, wie EPT in der vergangenen Woche mitteilte. Vertrag habe eine Laufzeit von 12 Jahren, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. China spielt als Abnehmer für russischen Weizen bisher nur eine untergeordnete, aber wachsende Rolle. Die russischen Getreideexporte nach China sind seit Anfang 2023 bis zum 24. September auf einen Rekordwert von 3,5 Mio t gestiegen. Im gesamten Jahr 2022 waren es nur 2,2 Mio t. Sollte sich China dauerhaft an Russland binden, wäre das für die EU ein Problem. Denn bisher ist die Volksrepublik ein wichtiger Abnehmer für Weizen und Gerste. Vor allem Frankreich lieferte in den vergangenen Jahren erhebliche Mengen nach China.
Ölsaaten - Schwächer
Die fortschreitende Ernte in den USA lässt das Angebot steigen. Sinkende Rohölpreise belasten ebenso wie fallende Palmöl-, Sojaöl- und Sojaschrotkurse.
Dünger - Leicht steigend
Der Konflikt im Nahen Osten treibt die Preise für Öl und Gas nach oben. Das hat auch Einfluss auf den Düngermarkt, der in den letzten Wochen recht ruhig war. Das Potential für Preissteigerungen scheint derzeit größer zu sein wie für Preisreduzierungen. Abgeleitet von den Öl- und Gaspreisen bewegen sich die Düngernotierungen auf einem realistischen Niveau. Wer sich bisher noch gar nicht mit Düngermengen eingedeckt hat, sollte die Märkte im Blick halten.
