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39/2022

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Getreide 28.09.2022: Eigentlich können Preisbewegungen an den Börsen wie folgt beschrieben werden: Und täglich grüßt das Murmeltier!

Hauptthema für die Rohstoffpreise an den Börsen war wie schon in den Wochen zuvor die Sorgen vor einer Wirtschaftsrezession, vor allem in Europa. Das führte dann zu wieder zu schwächelnden Preisen (und einer weiter sehr festen US Dollar (der bewegt sich auf einem 20-Jahreshoch). Da halfen auch keine relativ guten Wirtschaftserwartungen aus den USA oder Japan. Diese Sorgen vor der Rezession (bis sie dann auch statistisch bestätigt sein sollte) dürfte auch weiter zu sehr volatilen Preisen an den Börsen führen. So rücken aktuell die Fundamentaldaten für den Getreidemarkt deutlich in den Hintergrund.

Fundamental bleiben in diesen Tagen drei wichtige Entwicklungen zu beobachten. Da kommt am Freitag ein neuer USDA Bericht zu der US Versorgungslage von Mais, Weizen und Sojabohnen. Vor allem für den Mais wird eine knappere Versorgungslage für das abgelaufene Wirtschaftsjahr gerechnete.

Dann rückt immer mehr in den Fokus, was China auf der Nachfrageseite machen wird. Tendenziell sieht die Agrarwirtschaftslage dort derzeit deutlich besser aus als noch vor 6 Monaten.

Und dann geht es um die Nachfrage allgemein, die vor allem für Weizen und Gerste eher schwächelt im Vergleich zum Vorjahr. Da geht es um den EU Futtersektor (in Deutschland lag die Mischfutterproduktion von Mai bis Juli 2022 8% niedriger als in der Vorjahresperiode).

Da geht es um die internationale Weizennachfrage, wo insbesondere Südostasien weit weniger Weizen importiert als in den Vorjahren (Rationierung der Nachfrage aufgrund der hohen Preise?). Vorher lebt aber die Volatilität an den Börsen

Der Energiemarkt: Rohöl fällt, hält sich aber im Vergleich zu den Aktienmärkten wacker (das globale Energieangebot bleibt angespannt). Der Weizen: Gestern war der Weizen wieder unterstützt, teilweise sogar deutlich fester- da wirkten anscheinend aber keine Fundamentaldaten, sondern Russland war das Thema (Wie wird das positive Beitrittsergebnis der „Referenden in der Ukraine“ vom „Westen“ interpretiert – kommen neue Sanktionen gegen Russland?). Also Schlagzeilen beherrschen die Preisbewegungen an den Börsen.

Der Maismarkt in der EU und auch weltweit bleibt aus fundamentaler Sicht der wichtigste Markt für Getreide. Die EU Maisproduktionsschätzungen privater Marktbeobachter bewegen sich aktuell zwischen 51 und 55 (Vorjahr: 69) Mio. t – die EU Einfuhren 2022/23 sollten dann 19-23 Mio. t erreichen (aber woher soll der Mais kommen?)

Weiterhin bleiben die Ereignisse im Schwarzmeer im Fokus des Handels. Das Angebot an Weizen aus der Region zieht Exportgeschäft von Nordeuropa und dem Baltikum ab.

Die deutschen Kassamärkte zeigten gestern einen nominellen Anstieg im Einklang mit Matif. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Weizen von Seiten der Mühlen und Mischer sehr zurückhaltend. Unsicherheit herrscht am Markt über die weitere Entwicklung der Kosten für Energie und beeinflusst deutlich das Verhalten der Käufer.

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