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31/2022

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Getreide 03.08.2022: An den US-Börsen hat sich die Talfahrt der Weizen-Notierungen am Dienstag beschleunigt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat September 25,5 US-Cent/bushel auf 774,75 US-Cent/bushel (umgerechnet 279,65 €/t).

Die Agrarmärkte gerieten in einem allgemein unfreundlichen Börsenumfeld unter Druck. Ein Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in Taiwan sorgte für neue Spannungen zwischen China und den USA. Auch die Aussicht auf weitere Getreide-Exporte aus der Ukraine lastete auf den Notierungen. Das erste Schiff passierte den Getreidekorridor und kam sicher in der Türkei an. Nach ukrainischen Angaben stünden mindestens 18 weitere Schiffe bereit. Ein zusätzlicher bärischer Faktor war der stärkere US-Dollar, der Agrarexporte aus den USA weniger attraktiv machen. 

Matif handelte gestern einen großen Teil des Tages rot. Die Bekanntgabe der algerischen Ergebnisse könnte einen Wechsel des Kurses ausgelöst haben. Man geht davon aus, dass die staatliche algerische Getreideagentur OAIC gestern 660 T to. Weizen in einem Import-Tender kaufte. Der Tender beinhaltet Mahlweizen fakultativer Herkunft und der gemeldete Preis lag bei 384 $ C&F (Kosten und Fracht) . Jordanien kaufte 60T to. erste Hälfte Januar zu 404 $, (die drei anderen Angebote lagen zwischen 10 und 15 $ höher), außerdem könnte Jordanien 120T to. Gerste tendern. Tunesien tendert möglicherweise 100T to. für den 25. August bis 5. Oktober, hinzu kommen vermutlich 50T to. Gerste. Frankreich hat nach wie vor große Schwierigkeiten mit der Trockenheit. Aber nicht nur Frankreich, auch in anderen Regionen in Europa hat der Mais unter der Trockenheit zu leiden, sodass die Ernteerwartungen weiter sinken könnten. Aus den Handelsdaten von Brüssel über die EU ging hervor, dass die Ukraine-Maisimporte letzte Woche 176 T to. betrugen. Brasilien fängt an, die Safrinha Ernte zu bewegen und hat seit dem 1. Juli bisher offenbar 700 T to. in die EU gefahren. An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Futures dagegen etwas nach oben. Der meistgehandelte Dezember gewann 1,00 €/t auf 326,50 €/t. Gute Nachrichten von der Exportfront haben die Preise gestützt. Algerien buchte Händlern zufolge etwa 660.000 t Weizen optionaler Herkunft, der mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Europa kommen wird. Auch Tunesien ist am Mittwoch mit einer Ausschreibung am Markt aktiv. 

Im Juli hat die EU nach offiziellen Angaben 1,77 Mio.t Weizen exportiert, rund 200.000 t mehr als im gleichen Monat 2021. Branchenbeobachter glauben, dass die Exportvolumen noch höher waren, da Frankreichs Angaben unvollständig waren.

Mais: Auch für die Mais-Futures ging es an der CBoT am Dienstag weiter abwärts. Der meistgehandelte Dezember-Termin verabschiedete sich mit einem Minus von 15,5 US-Cent/bushel auf 594,25 US-Cent/bushel aus dem Handel (umgerechnet 229,82 €/t). Wie schon beim Weizen lasteten die neuen Spannungen zwischen Washington und Peking, sowie die Aussicht auf weitere ukrainische Exporte auf den Notierungen. Auch die besser als erwartet ausgefallenen Feldbewertungen seitens des US-Agrarministeriums vom Montag gepaart mit der Aussicht auf Regen im Maisgürtel der USA in der kommenden Woche zogen die Notierungen in die Tiefe. 

An der Euronext in Paris ging es für den Mais dagegen leicht nach oben. Der führende November-Termin legte 3,00 €/t zu auf 323,25 €/t. Die jüngste Hitzewelle in Europa, die sich vor allem in Frankreich fortsetzt, dürfte vor allem den Mais-Feldern zugesetzt haben. 

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