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11/2024

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Agrar-News der Raiffeisen Schwalm-Nette eG

Getreide - Seitwärts

Die Kurse für Weizen, Raps und Mais bewegen sich weiter in der Nähe der zuletzt erreichten Dreijahrestiefs. Der Weizen-Frontmonat Mai legte am Freitag um 1,50 EUR auf 193,50 EUR/t zu, nachdem er am letzten Mittwoch auf ein Dreieinhalbjahrestief von 188,50 EUR/t gefallen war. Es mehren sich aber die Zeichen, dass die Talsohle durchschritten sein könnte. Bei Weizen setzten in den vergangenen Monaten die sinkenden Exportpreise in Russland und der Ukraine den Markt unter Druck. Zudem hatten seit dem August 2023 die Ausfuhrmengen der Ukraine wieder deutlich zugelegt, nachdem der alternative Schifffahrtskorridor eingerichtet wurde. Zwar kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bis zur neuen Ernte weiter nach unten geht, kurzfristig könnten die 200 EUR aber eine Untergrenze darstellen, die gehalten werden kann.

Das größte Problem Russlands bleibt, dass die Läger immer noch aus der Ernte 2023 gut gefüllt sind und sich für 2024 erneut eine Weizenernte von mehr als 90 Mio t ankündigt. Deshalb muss das Exporttempo hoch gehalten werden.

Negativ stimmt auch die erneute Stornierung eines Weizengeschäftes durch China. Dadurch ging eine größere Exportmenge verloren.

Stabilisiert wird der Weizenmarkt durch die Furcht vor Ertragseinbußen in Indien, wo die Weizenernte in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreicht. Hagel, Starkregen und Sturm hatten die erntereifen Bestände geschädigt. Festzuhalten bleibt auch, dass die globalen Weizenendbestände weiter schrumpfen. Das USDA erwartet nun für die Ernte 2023/24 Endbestände von 258 Mio t, das sind 39 Mio t weniger als noch vor vier Jahren.

In den kommenden Monaten werden die Perspektiven für die Ente 2024/25 die Preise beeinflussen. Die aktuellen Kurse in Paris und Chicago spiegeln die Erwartung einer großen globalen Ernte wider. In Russland sind die Bedingungen unverändert gut. Schlechter ist die Lage in Westeuropa, wo der Winterweizen in Frankreich, aber auch in den Benelux-Staaten, Großbritannien und Teilen Deutschlands unter starker Nässe gelitten hat, die in Frankreich auch die Aussaat von Sommergerste behindert.

Für einen echten Stimmungsumschwung mit dauerhaft steigenden Euronext-Kursen auf über 250 EUR/t stehen die Chancen wegen des großen globalen Maisangebots aber weiter schlecht. Erforderlich wären dazu größere Probleme bei der Maisernte in Brasilien, eine deutliche Einschränkung der Maisfläche zur Ernte 2024 in den USA und Probleme bei der Entwicklung der Weizenbestände in mehreren wichtigen Produktionsregionen.

Ölsaaten – Tendenz steigend

Besser sind die Preisaussichten für den Rapsmarkt, der in den vergangenen Wochen von steigenden Palmölpreisen gestützt wurde. Die weltweite Nachfrage für Pflanzenöle ist robust, nicht zuletzt, weil immer größere Mengen für die Biodieselproduktion genutzt werden. Eine Konferenz der Palmölbranche sendete in der vergangenen Woche bullische Signale aus Kuala Lumpur. In den beiden wichtigsten Produktionsländern Indonesien und Thailand wird die Produktion 2024 stagnieren, erwarten Analysten. Hinzu kommt, dass die Rapsernte in der EU 2024 kleiner als im Vorjahr ausfallen wird. Bis zur neuen Ernte werden nur noch minimale Lieferungen aus der Ukraine erwartet, weil dort die Vorräte aus der Ernte 2023 erschöpft sind. Lieferungen aus Australien, werden durch die Probleme für den Seehandel im Roten Meer beeinträchtigt. Die Schiffe müssen den weiteren Weg um Südafrika nehmen, was den Transport verteuert. Kanadische Rapssaat ist aktuell wegen der zu hohen Preise keine Alternative. Bis zur neuen Ernte stehen die Chancen gut, dass die Rapspreise das aktuelle Niveau mindestens halten können. Bei weiter steigenden Palmölpreisen, Ernteeinbußen in Brasilien und einer starken Einschränkung bei den Sojapflanzungen in den USA sind nachhaltige Kurssteigerungen möglich.

Düngemittel - Seitwärts


Auf dem Düngermarkt wird über erste logistische Probleme berichtet. Kurzfristige Anlieferungen sind je nach Produkt teilweise nicht mehr möglich. Lieferzeiten von mehreren Wochen werden genannt. Das bestätigt die These, dass doch noch erhebliche Düngermengen zu bewegen sind.

An der Preisfront hat sich nicht viel geändert. Die Preise bei N-Düngern bewegen sich seitwärts mit leicht steigender Tendenz.

Die längeren Beschaffungszeiten bei einigen Düngersorten sollte dazu veranlassen, den eigenen Düngerbedarf noch einmal zu überdenken. Werden noch Düngermengen benötigt, sollte man sich kurzfristig darum kümmern.

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